Nach 14 Jahren: Barbara Rett als Opernball-Moderatorin abgelöst
Kultur-Moderatorin Barbara Rett wird nicht mehr für den ORF durch den Opernball führen. Wie die Kronen Zeitung schreibt, soll ab 2020 ihre Kollegin Teresa Vogl (bekannt u. a. aus der Sendung "matinee") übernehmen.
Vogl wird im kommenden Jahr gemeinsam mit Mirjam Weichselbraun und Alfons Haider die Übertragung des Opernballs moderieren. Rett hat 14 Jahre lang aus dem Ballsaal berichtet, sie wolle das Spektakel künftig vor dem TV-Gerät verfolgen.
"Es war mir eine Ehre und Freude, insgesamt 14 Mal den Wiener Opernball aus der Staatsoper für den ORF mitzugestalten", kommentiert Rett. "Nun ist personelle Veränderung gewünscht – ich werde den Ball mit einem Glas Sekt vor dem Fernsehschirm verfolgen und wünsche auch heuer wieder eine rauschende Ballnacht!"
Von "Club 2" bis "Dancing Stars"
Barbara Rett ist seit Jahren eine fixe Größe des ORF und hat im Laufe ihrer Karriere nicht nur mit etlichen Künstlern, Stars und Promis Interviews geführt, sondern auch selbst immer wieder am Tanzparkett eine gute Figur gemacht. Heuer feierte sie ihren 65. Geburtstag.
Geboren wurde Barbara Rett am 30. Juli 1953 in Wien. Die promovierte Germanistin und Romanistin begann ihre journalistische Karriere noch zu Schulzeiten, als sie in der ORF-Radiosendung "Musicbox" tätig war. Von 1979 bis 1986 war sie Direktorin der Volkshochschule Hietzing, bevor es sie wieder zum ORF verschlug.
Ende der 80er-Jahre begann Retts erfolgreicher Weg zur gefragten Fernsehmoderatorin: Zunächst als Gastgeberin des "Club 2", wesentlich geprägt hat Rett auch die wöchentliche Kultursendung des ORF, den damaligen "Treffpunkt Kultur". Das größte Publikum dürfte sie aber mit den großen Kultur- und Festspieltankern des Landes erreicht haben. Ob Salzburger oder Bregenzer Festspiele, die Operetten auf der Seebühne Mörbisch oder wesentliche Premieren der Wiener Staatsoper.
Die Gunst des Publikums dürfte wohl auch eine Rolle gespielt haben, als es Rett bei der ersten Auflage der ORF-Tanzshow "Dancing Stars" (2005) bis in die vorletzte Runde schaffte und sie letztlich den dritten Platz belegte. "Ich habe das als Mutprobe für mich gemacht, zum inneren Wachsen", erklärte sie damals kurz nach ihrem Ausscheiden.
Seit diesem Ausflug in die mitunter seichte Unterhaltungswelt steht für Rett aber wieder Hochkultur an erster Stelle, fungiert sie doch auch als ein Aushängeschild für den 2011 gestarteten Kultur- und Informationskanal ORF III.
Nicht zuletzt dafür wurde sie von der Branchenzeitschrift "Der Österreichische Journalist" 2012 als beste Kulturjournalistin des Landes ausgezeichnet, zudem erhielt sie im Rahmen der Fernsehpreise der Erwachsenenbildung den Axel-Corti-Preis. Und auch den Ausflug in die digitale Welt wagte sie, führte sie vor einigen Jahren doch einen mittlerweile eingestellten Blog "MitbestenEmpfehlungen", wie der selbstsprechende Titel lautete.
Vom Radio vor die Kamera
Teresa Vogl studierte Germanistik, Romanistik und Musikwissenschaft in Wien und Paris. Sie war von 2010 bis 2016 als Musikredakteurin bei Ö1 tätig, gestaltete und moderierte dort Sendungen wie „Ö1 bis 2“, „Apropos Kammermusik“ und „Spielräume“.
Seit 2016 ist Vogl Redakteurin und Moderatorin in der TV-Kultur des ORF. Dort ist sie u. a. in der Sendung "Matinee" zu sehen, in der Rubrik „Kultur aus der Vogl-Perspektive“ im Vorabend-Magazin „Studio 2“ und in der Kinderserie „Rolf Rüdiger entdeckt die Musik“. Vogl berichtete außerdem live von „Klassik am Dom“ oder den „Seefestspielen Mörbisch“.
Nach wie vor führt Vogl monatlich durch das Ö1-Format „Pasticcio“ und präsentiert Live-Übertragungen aus dem ORF RadioKulturhaus wie die „Klassische Verführung“ mit dem ORF Radio-Symphonieorchester. Off-Air moderiert sie Kulturveranstaltungen wie Konzerte, Preisverleihungen, Filmpremieren u. a.
"Den Opernball als 'Ball der Bälle' aus der glanzvollen Wiener Staatsoper präsentieren zu dürfen ist mir eine große Ehre", so Vogl. "Ich freue mich sehr auf die Zusammenarbeit mit dem Opernball-Team, auf spannende Gäste aus Kunst und Kultur, auf spektakuläre Roben und eine rauschende Ballnacht. Alles Walzer und viel Vergnügen!"
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