„Das Mozart-Projekt befindet sich in einem noch sehr frühen Stadium“, erläutert Ambrosch im KURIER-Gespräch. Den Zugang liefert diesmal aber nicht wie so oft bloß das musikalische Genie, „der Fokus liegt vor allem auf der politischen Figur, die Mozart war. Er war ein Reformer, den Freimaurern zugetan und, so kurz vor der französischen Revolution, einer, der sich für mehr Bürgerrechte einsetzte. Gleichzeitig stand sein Überleben in Abhängigkeit vom Adel, der seine Gunst gegeben und entzogen hat, wie es ihm beliebte. Das konnte Mozart nicht gefallen“, meint der vielfach preisgekrönte Autor.
Geheimpolizei
Eine relevante Rolle spielen wird auch Josef II., Sohn Maria Theresias, der durchaus widersprüchlich sowohl Reformer als auch absolut herrschender Monarch war. „Und bekanntermaßen ein Schürzen-Jäger, der sich an Frauen vergriffen hat, die sich in Mozarts Umfeld bewegt haben und die ihm sehr nahegestanden sind“, sagt Ambrosch. „Don Giovanni“ gelte nicht umsonst als eine musikalische Abrechnung mit dem Kaiser, was damals einen Skandal verursacht habe. Wie überhaupt sehr viel Politik in Mozarts Musik stecke. Früher oder später musste er deshalb im Visier der Geheimpolizei landen, die Josef II. als Zugeständnis an die konservativen Kräfte in Österreich-Ungarn aufgebaut hat.
Wann „Mozart“ umgesetzt wird, ist noch offen. Alle Beteiligten stecken tief in aktuellen Projekten. Jedenfalls brächte es eine erneute Zusammenarbeit von Andreas Prochaska und Martin Ambrosch. Beide stehen hinter Produktionen wie „Die Spuren des Bösen“, „Maximilian“ oder „Das finstere Tal“. Was das Duo auszeichnet? „,Eh ganz gut`ist uns beiden zu wenig“, so Ambrosch. C. Silber
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