Nach internen Hochrechnungen dürften laut Groß heuer 300 Arbeitsplätze in der heimischen Medienbranche verloren gehen. Etwa 1.000 Journalistinnen und Journalisten, aber auch Angestellte in den Bereichen Korrektorat, Lektorat oder Grafik seien derzeit beim AMS arbeitslos gemeldet, "und wir befürchten, dass das Ende noch nicht erreicht ist". Die verbliebenen Kolleginnen und Kollegen litten unter enormer Arbeitsverdichtung; unter diesen Umständen sei die Qualität nicht zu halten. "Qualität ist aber unsere einzige Lebensversicherung. Wir müssen relevant bleiben. Mutiger, unabhängiger, faktenbasierter Journalismus ist ein Grundpfeiler der Demokratie."
Forderungen an die Politik
"Wenn man zuschaut, wie Journalismus stirbt, nimmt man in Kauf, dass es niemanden mehr gibt, der den Mächtigen unbequeme Fragen stellt", warnte Colette Schmidt, stellvertretende Vorsitzende der Journalist:innengewerkschaft und Betriebsratsvorsitzende des Standard.
Die Forderungen zur Absicherung des Qualitätsjournalismus: Medienförderung nach klaren und transparenten Kriterien, eine für Journalismus-Förderung zweckgebundene Erhöhung der Digitalsteuer von 5 auf 7 Prozent, die steuerliche Absetzbarkeit eines Print- oder Online-Abos sowie eine rasche Umsetzung der von der Regierung versprochenen Vertriebsförderung. "Ich habe nicht das Gefühl, dass sich die Politik der Lage bewusst ist, denn es passiert nichts", meinte Schmidt.
Kommentare