"Maxton Hall"-Star: "Ich verstehe die Kritik auf jeden Fall"

Harriet Herbig-Matten in "Maxton Hall" Staffel 2.
Die deutsche Teenie-Romanze wurde im Vorjahr zum Streaming-Hit. Nun startet Staffel 2. Hauptdarstellerin Harriet Herbig Matten im Gespräch.

Eine Privatschule in pompösen Schlossgemäuern, eine Handvoll ehrgeiziger Teenager in schicken Uniformen und jede Menge Herzschmerz: Das sind die Grundzutaten von „Maxton Hall“.

Im Mittelpunkt der deutschen Serie stehen der gut betuchte Schönling James Beaufort (Damian Hardung) und die strebsame, aber weniger mit elterlichem Geld gesegnete Ruby Bell (Harriet Herbig-Matten), die nur dank eines Stipendiums zwischen den verwöhnten Sprösslingen die Schulbank in Maxton Hall drücken darf. Miteinander zu tun haben die zwei zunächst nichts, bis Ruby ein pikantes Geheimnis über die Familie Beaufort erfährt. Daraufhin setzt James alles daran, ihr das Leben schwer zu machen. Zumindest vorerst – denn es dauert nicht lange und die beiden, richtig geraten, verlieben sich.

Mit dieser modernen, aber nicht minder kitschigen Aschenputtel-Erzählung landete Amazon Prime Video im vergangenen Jahr einen Riesenhit: Es handelte sich um die erfolgreichste nicht-amerikanische Serie in der Geschichte des Streamingdienstes, ließ dieser verlauten. Das südlich von Hannover gelegene Schloss Marienburg, das als Kulisse für die vermeintlich englische Eliteschule dient, verzeichnete entsprechende Besucherströme. Dass die Teenie-Romanze beim jungen Publikum ins Schwarze treffen würde, war abzusehen: Bereits die Buchvorlage der deutschen Autorin Mona Kasten hatte via Tiktok-Empfehlungen vor allem Leserinnen begeistert und war zum Bestseller geworden.

Fremdknutschen

Seit wenigen Tagen ist nun die Fortsetzung der Verfilmung zum Streamen verfügbar – und bringt das zum Ende der ersten Staffel gefundene Liebesglück ins Wanken: Nach dem Tod seiner Mutter stürzt sich James in Alkohol und Drogen sowie auf die nächste Gelegenheit, auf einer Party fremdzuknutschen. Das bekommt Ruby natürlich mit und muss nun mit gebrochenem Herzen den Schulstress bewältigen, um sich den Traum vom Studium in Oxford erfüllen zu können.

Große Gefühle also, die für Hauptdarstellerin Herbig-Matten durchaus herausfordernd gewesen sind, wie sie im Zoom-Gespräch mit dem KURIER erzählt. Sie habe erst lernen müssen, „die Emotionen von Ruby von meinen eigenen zu unterscheiden und mich von ihrem Schmerz und ihren Erfahrungen abzugrenzen“. In der ersten Staffel sei ihr das noch nicht so gut geglückt: „Da sind Rubys und meine Emotionen sehr miteinander verschwommen und ich habe gemerkt, dass das nicht wirklich gesund für mich war.“ Mit einem Schauspielcoach, aber auch in Therapie habe sie daran gearbeitet.

Maxton Hall - S2

Damian Hardung und Hariett Herbig-Matten in "Maxton Hall".

„Ich glaube, es war ganz gut, dass wir direkt nach dem Release der ersten Staffel angefangen haben, die zweite zu drehen“, sagt die gebürtige Münchnerin. Dadurch sei gar kein Platz für den großen Rummel gewesen. Den Hype um die Serie führt die 22-Jährige auf die Romane von Mona Kasten zurück: Diese habe „einen großartigen Job gemacht und einzigartige Charaktere erschaffen, aber auch eine Welt, die einfach sehr magisch ist.“

Toxisch

Für die Serie hat es aber nicht nur Lob gegeben: So wurde etwa kritisiert, in „Maxton Hall“ würden stereotype Rollenbilder reproduziert und James lege toxisches Verhalten an den Tag. „Ich verstehe die Kritik auf jeden Fall. Das ist auch ein Thema, mit dem wir uns alle sehr beschäftigt haben“, so Herbig-Matten. „Wir haben in unseren Charakteren immer versucht, von Stereotypen wegzukommen. Mir war es auch wichtig für Ruby, dass sie ihre eigene Stärke hat. Das rückt in Staffel 2 stärker in den Vordergrund, dass sie für sich einsteht und sich nicht einem Mann unterwirft, sondern ihren eigenen Weg geht und ihr Ziel verfolgt.“ Ruby merke zudem, „dass sie nicht für seine Heilung und seine Gefühle verantwortlich ist“. 

Dass auch die zweite Staffel erfolgreich sein wird, davon ist auszugehen. In Österreich hielt sich die Serie am Wochenende bereits auf Platz 4 der Trends bei Amazon Prime Video.

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