Kuriose und spannende Fakten rund um den Klassiker "Dinner for One"
„The same procedure as every year“ (Der gleiche Ablauf wie in jedem Jahr) 18 Minuten TV-Unterhaltung vom Feinsten (nur in der Schweiz gibt es eine sieben Minuten kürzere Version).
Bereits 1988 kam der Sketch rund um Butler James und Miss Sophie ins Guinness-Buch der Rekorde als „am häufigsten wiederholte TV-Produktion“. Erstmals wurde das Kurz-Stück 1961 in der NDR-Fernsehsendung „Lassen Sie sich unterhalten mit Evelyn Künneke“ gezeigt, am 31. Dezember 1972 wurde beim Norddeutschen Rundfunk in Hamburg die Tradition begründet, „Dinner for One“ stets zu Silvester auszustrahlen.
Der Inhalt des Dramoletts ist Millionen Menschen bekannt, alleine zu Silvester 2021 wurde es laut NDR von rund 15 Millionen gesehen: Miss Sophie, gespielt von May Warden (gestorben 1978) feiert ihren 90. Geburtstag, zu dem sie ihre vier besten Freunde, Sir Toby, Admiral von Schneider, Mr. Pommeroy und Mr. Winterbottom eingeladen hat. Nur leider sind diese bereits alle verstorben, und so muss Butler James, dargestellt von Wardens Bühnenpartner, Komiker Freddie Frinton (gestorben 1968), ihre Gäste vertreten – was in einem totalen Besäufnis endet.
2.121 Euro für Aufzeichnung
Für die TV-Archiv-Aufzeichnung 1963 erhielten Warden und Frinton angeblich 4.150 D-Mark, das sind umgerechnet 2.121,86 Euro.
May Warden war bei der Aufnahme 18 Jahre jünger als ihr gespieltes Alter, Butler-Darsteller Freddie Frinton war 54. Er erlebte leider nicht mehr, dass sein Schwips-Auftritt zur deutschen TV-Legende wurde, denn er verstarb bereits 1968.
11 Stolperer
Apropos Legende: Legendär seine Stolperer über den Tigerkopf. Ganze elfmal haut es den Butler fast über das am Boden liegende Fell. Etwas, was den englischen Zuschauern entgeht, denn dort, in der Heimat der beiden Hauptdarsteller, ist der TV-Sketch eher unbekannt. Er wurde erst 2018 erstmals auf Sky Arts ausgestrahlt.
Übrigens: In Schweden wurde die Ausstrahlung von „Dinner vor One“ sechs Jahre lang verboten, weil es zum Trinken animieren würde.
16 Gläser Alkohol, darunter Champagner, Weißwein, Sherry und Portwein, hat Butler James nach dem Dinner mit Miss Sophie intus. Dabei rührte Butler-Darsteller Freddie Frinton im echten Leben keinen Tropfen Alkohol an – für die Aufzeichnung befand sich Saft in den Gläsern.
3,92 Promille
Aber, hätte er das wirklich getrunken, dann hätte er laut den Autoren von „Das Schweigen der Leber“ rund 3,92 Promille gehabt. Ab diesem Promillewert würden eigentlich schon Lähmungen, Atemstillstand und sogar der Tod drohen.
Wobei, den Weltrekord im Blutalkoholgehalt hält ein Pole, der mit 13,7 Gramm Alkohol im Blut (andere Quellen berichten von 12,3 Promille) aufgefunden wurde, aber das ist eine andere Geschichte.
Hoher Schaden
Eine Versicherungsgesellschaft hat sogar einmal berechnet, wie hoch der Schaden ist, den der betrunkene Butler im Laufe des Abends verursacht. Dieser soll sich auf 2.528,61 Euro belaufen. Darunter zerbrochenes Geschirr und das permanent malträtierte Tigerfell, was alleine ein 2.033,46 Euro-Schaden sein soll.
Lustiges Detail: Als der Butler als Mr. Winterbottom an der Reihe ist und versehentlich anstelle des Glases die Blumenvase leert, sagt er: „Huuuhhh, I’ll kill that cat!“ („Huuuhhh, ich werde diese Katze töten!“). In der Soldatensprache wurde Fusel, also minderwertiger Alkohol, früher oft als Katzenpisse (cat pee) bezeichnet.
Wer jetzt Lust auf das feucht-fröhliche TV-Spektakel bekommen hat – zu sehen am 31. 12. um 23.20 Uhr auf ORF 1 und am 1.1. um 5.30 Uhr ebenfalls auf ORF 1. Skål! (Prost!).
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