"Das lügenhafte Leben der Erwachsenen": Porträt einer "nicht vorzeigbaren" Frau
Nach „Meine geniale Freundin“ und „Frau im Dunkeln“ eine neue Verfilmung, die auf einem Roman der unter Pseudonym schreibenden italienischen Autorin Elena Ferrante basiert: Zu Beginn der sechsteiligen Netflix-Serie „Das lügenhafte Leben der Erwachsenen“ ("La vita bugiarda degli adulti") hört Teenagerin Giovanna (Giordana Marengo) zufällig, wie ihr Vater behauptet, sie wäre hässlich – genau so wie die „nicht vorzeigbare“ Tante Vittoria (Valeria Golino).
Der Vater hat vor Jahren den Kontakt abgebrochen, doch Giovanna beschließt, das zu ändern. Die Jugendliche, die in einem gut situierten Elternhaus aufgewachsen ist, wird plötzlich mit einem weniger schicken Teil ihrer Heimatstadt Neapel konfrontiert – und mit der unkonventionellen, leidenschaftlichen Lebensweise ihrer Tante. Durch den Perspektivenwechsel offenbaren sich Giovanna zusehends die Lügen, nach denen ihre Eltern, aber auch ihre Tante leben.
Die Serie, an deren Drehbuch Ferrante selbst mitgewirkt hat, zeichnet ein feinfühliges Porträt zweier Frauen, das sich gerade zu Beginn etwas im Atmosphärischen verliert, aber mit den zwei großartigen Hauptdarstellerinnen zu berühren weiß.
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