Kleine Dinge für kleine Leut’: ORF-Reportage in bester Spira-Tradition

Am Schauplatz
„Am Schauplatz“ widmet sich am Donnerstag, 22.8., dem Thema „Ein Sommer in der Stadt“. ORF-Reporter Moschitz über der Wiener Freud und Leid im Sommer.

„Am Schauplatz“ widmet sich am Donnerstag dem Thema „Ein Sommer in der Stadt“ (22. August, 21.05, ORF2). Es geht um die „kleinen Leut‘“, die weit entfernt von einem Aufenthalt am Meer sind, zum Teil auch aus finanziellen Gründen. Reporter Ed Moschitz hat sich die Dreifaltigkeit klassischer Dokus über das Wiener Dasein angesehen: Schrebergarten, Balkonien, Alte Donau. Es ist daher nicht weit hergeholt, dass Moderator Peter Resetarits eingangs Vergleiche zu den „Alltagsgeschichten“ von Elizabeth T. Spira zieht. Moschitz sei „einer der wenigen, der so etwas auch gestalten kann.“

Moschitz selbst weicht im KURIER-Gespräch diesem Vergleich aus und verweist auf heutzutage schmälere Budgets: „Diesen Luxus, mit Kameramann auf Recherche zu gehen und darauf zu warten, bis interessante Gesprächspartner vorbeikommen, den gibt es heute kaum mehr.“ Er gehe in der Regel erst nach Recherchegesprächen zu den zuvor vereinbarten Dreharbeiten. „Ganz so spontan ist es danach natürlich nicht mehr“, gibt er zu bedenken.

Was man der Doku überhaupt nicht ansieht. Wahres Reportergold wird gehoben: Teilweise bedrückend, auch irritierend, aber zumeist mit viel Seele – und mit einem stimmigen Soundtrack von Schlager bis „Spiel mir das Lied vom Tod“.

Slideshow: Protagonisten aus der "Am Schauplatz"-Reportage

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