Kabarettgipfel: Das Glück, das einen Vogel hat

Kabarettgipfel: Das Glück, das einen Vogel hat
Resetarits, Vitásek, Kristan und andere am Freitag, 20.15 Uhr, in ORF1.

Live is live. Für die „Champions League der Unterhaltung“ war die Wiener Stadthalle, mit Kameras ausgestattet, „ein bisschen auf Ibiza geschmückt“, witzelte Alex Kristan beim Kabarettgipfel.

„Ewige Jugend“ sowie „Glück und Unglück“ waren die Themen bei der Aufzeichnung, die in zwei Teilen – am heutigen Freitag und am 3. Jänner, jeweils um 20.15 Uhr in ORF1 – ausgestrahlt wird.

„Kürzlich stand in der Zeitung: ,Bei einem Gewitter kann ihnen im Auto nichts passieren.‘ Meine Cousine ist schwanger geworden“, scherzt Kristan und kann sich darüber aufregen, „wenn der Nachrichtensprecher verkündet: ,Heute Nacht hat in Tirol ein Wolf drei Schafe gerissen.‘ Was soll ein Wolf sonst? Spargel ernten?“

Kabarettgipfel: Das Glück, das einen Vogel hat

Omar Sarsam.

Omar Sarsam, Kinderchirurg und Comedian mit losem Mundwerk in Doppelberufung, hat beobachtet, dass ausgerechnet Unfallchirurgen die glücklichsten Mediziner sind.

Kamasutra im Alter

Das Glück ist ein Vogerl. Andreas Vitásek, der zweimal in der Woche Lotto spielt, aber noch nie etwas gewonnen hat, denkt manchmal: „Das Glück hat einen Vogel. “

Er hat sich den liegenden Buddha als Vorbild auserkoren: „Vor allem beim Nichtstun.“ Und praktiziert im Spätherbst seines Lebens nur noch ein oder zwei Stellungen des Kamasutra: „Am liebsten: auf dem Rücken schwimmender Mann.“

Kabarettgipfel: Das Glück, das einen Vogel hat

Andreas Vitásek.

Lukas Resetarits erinnert sich an die 70er-Jahre, als man – „arm wie eine Kirchenmaus“ – nichts hatte außer Hoffnung. An die Kreisky-Ära. Und an Preisausschreiben damals. „Ein Haus oder ein Auto waren zu gewinnen.“ Resetarits hat „Die Bauernhochzeit“ von Brueghel gewonnen. Als Druck auf einem Pappendeckel.

Vier Millimeter Karton. „Wenn der Couch-Tisch gewackelt hat, haben wir den Brueghel d’runter g’legt.“

Ein Sechser im Lotto mag für viele der Inbegriff von Glück sein. „Aber Geld allein macht nicht glücklich. Es muss einem schon auch gehören“, sagt Stimmungskanone Kristan, der „Depressionen lieber in einem Porsche hat als in der U-Bahn.“

Was bedeutet Glück für die Chinesen? Wo es heißt: „Wenn du etwas haben willst, was du noch nie gehabt hast, musst du etwas tun, was du noch nie getan hast.“

Was für Kristan auf österreichisch so viel heißt wie: „Was liegt, das pickt.“ Oder: „Nutzt’s nix, schad’s nix.“

Und er bringt, was uns ausmacht, philosophisch auf den Punkt: Wurscht. Damit sei alles gesagt. „Was willst machen?“ Und die Antwort auf die epochale Aussage – Frage und zugleich Feststellung – ist: „Eh.“

Kabarettgipfel: Das Glück, das einen Vogel hat

Alex Kristan.

Eh und Wurscht

Die Chinesen haben Yin und Yang. Wir haben Eh und Wurscht. Was auch mehr dem österreichischen Naturell entspricht: „Lieber einen Bauch vom Fressen als einen Buckel vom Hackeln.“

Ehe zum Schluss der A-cappella-„Hardchor“ Die Echten die deutsche Version von „Always Look on the Bright Side of Life“ anstimmt, noch ein Gag von Kristan mit Realitätsbezug: „Andere Länder schicken Panzer und Tausende Soldaten in den Krieg etwa in den Irak. Was braucht man in Österreich, um eine Regierung zu stürzen: eine Finka, ein paar Kameras und zwei Wappler.“

Nächster Kabarettgipfel mit Thomas Stipsits, Klaus Eckel, Christoph Fritz, Martina Schwarzmann und Gabriel Vetter am 2. und 3. März in der Wiener Stadthalle, Halle F. Karten sind erhältlich unter www.stadthalle.com sowie www.oeticket.at

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