Juergen Maurer übernimmt Hauptrolle in Nachkriegsthriller-Serie "Bonn"
Ein politischer Thriller über rivalisierende Geheimdienste, über eine jungen Frau, die sich ihren Platz in einer von Männern dominierten Gesellschaft erkämpft und eine Familiengeschichte, die in der damaligen bundesdeutschen Hauptstadt spielt: "Bonn" heißt eine sechsteilige Serie der ARD, die Tschechien und Deutschland entsteht. Zum hochkarätigen Cast der Produktion, die auf wahren Begebenheit beruht, gehört auch „Vorstadtweiber“-Star Juergen Maurer.
Kalter Krieg
Bonn, 1954: die damalige Bundeshauptstadt am Vorabend der Wiederbewaffnung und mitten im Kalten Krieg. Dorthin kehrt die 20-jährige Toni Schmidt (Mercedes Müller) nach einem Sprachaufenthalt in London zurück, wo sich ihre Familie – keine zehn Jahre nach Kriegsende – in scheinbarer Idylle eingerichtet hat. Tonis Vater Gerd (Juergen Maurer) ist ein erfolgreicher Bauunternehmer, man genießt den neuen Wohlstand zu Zeiten des deutschen Wirtschaftswunders.
Doch Toni will mehr: Sie bekommt eine Stelle als Fremdsprachensekretärin bei der Organisation Gehlen, der Vorläufer-Organisation des heutigen Bundesnachrichtendienstes BND. Otto John (Sebastian Blomberg), der als Leiter des Bundesverfassungsschutzes untergetauchte Kriegsverbrecher aufspürt, wird auf Toni aufmerksam. John ist überzeugt, dass Tonis Chef Reinhard Gehlen (Martin Wuttke) Altnazis unterstützt und seine Arbeit massiv behindert. Kurzentschlossen setzt John seinen besten Mitarbeiter, Wolfgang Berns (Max Riemelt), auf Toni an, um sie als Doppelagentin für seinen Nachrichtendienst anzuwerben. Die ambitionierte junge Frau gerät zwischen die Fronten der Geheimdienste.
Wahre Begebenheiten
Die Drama-Serie beruht auf wahren Begebenheiten im Spannungsfeld des Kalten Krieges. Der Jurist Otto John war Widerstandskämpfer des 20. Juli 1944 und von 1950 bis 1954 der erste Präsident des Bundesamts für Verfassungsschutz. Er beklagte den angeblich wachsenden Einfluss früherer Nazis in der Bundesrepublik und nannte hier auch Reinhard Gehlen, den Präsidenten der BND-Vorläuferorganisation. Als John im Juli 1954 in der DDR auftauchte, sorgte er für einen der größten politischen Skandale der jungen Bundesrepublik. Laut eigener Aussage vom KGB verschleppt, blieb er in Ost-Berlin und übte Kritik an Adenauers Politik. 1955 kam er wieder in den Westen, wo er wegen Landesverrats angeklagt wurde.
Regisseurin und Headautorin von „Bonn“ ist Claudia Garde, die gemeinsam mit Martin Rehbock und Peter Furrer die Drehbücher der Serie der Odeon Fiction für die ARD geschrieben hat. Die Idee stammt von Gerrit Hermans. Die Mini-Serie umfasst sechs Folgen.
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