Japanische Soap in alpiner Mundart: "Die Vroni aus Kawasaki"

Gisela Schneeberger, Gerhard Polt und Michael Ostrowski
ServusTV startet Streamingplattform mit Asien-Experiment "Die Vroni aus Kawasaki". Die Stimmen kommen von Gerhard Polt, Gisela Schneeberger und Michael Ostrowski u. a.

„Das Bestechende ist, dass es eine einfache und gleichzeitig eine völlig wahnsinnige Idee ist, das zu machen“, sagt Schauspieler Michael Ostrowski.

Einfach an dem Projekt ist, dass die beliebte japanische TV-Serie „Hanbun, Aoi“ („Halb blau“) neu synchronisiert wurde. Als wahnsinnig könnte man bezeichnen, dass das unter Verwendung alpenländischer Mundart geschah.

Idee

Dieser „audio-visuelle clash of cultures“, beruht auf einer Idee von Martin Polt. Er sah die Familiengeschichte, die mit einer Problemschwangerschaft beginnt, vor Jahren in einem Hotelzimmer in Japan. Polt verstand zwar kein Wort, aber irgendwie sprachen die Bilder für sich. Sein Gedanke: Das könnte man doch mit hierzulande vertrauten Stimmen ausstatten.

Für diese Idee konnte sich schließlich auch sein Vater, der bayerische Jahrhundert-Komiker Gerhard Polt, begeistern. Dessen Kollegin Gisela Schneeberger sprang ebenfalls auf, Ostrowski steuert sein steirisch gefärbtes Idiom bei.

Die Originalserie, die in Japan frühmorgens ausgestrahlt wird, begleitet den Alltag von Suzume, die in einer japanischen Stadt der 80er-Jahre als Tochter von Wirtsleuten aufwächst. Die Figuren bekamen neue Namen, die Handlung blieb jedoch weitgehend unverändert.

Japanische Soap in alpiner Mundart: "Die Vroni aus Kawasaki"

Komik

Weil man im Japanischen mehr Wörter braucht, um Sachverhalte zu benennen, blieb viel Platz für Ideen der Dialogregie von Paul Sedlmeir („Hubert und Staller“) und für Improvisation. „Die Bilder sind klar, man weiß, wohin das geht“, sagt Gerhard Polt. „Nur die Tonlage und die Tonalität sind eine andere. Aber es geht z’samm’.“

Japanische Soap in alpiner Mundart: "Die Vroni aus Kawasaki"

Komik sei durchaus beabsichtigt, aber es sollte kein reiner Klamauk werden, so Polt. „Es geht ja nicht darum, diese Japaner und diese Geschichte zu verarschen, das wäre traurig.“

Ab 19. April sind die 15-minütigen Episoden (und ein Making-Of, aus dem die hier verwendeten Zitate stammen) auf der neuen Plattform ServusTV On zu sehen. Zunächst sind es zehn Folgen. Falls es weiter geht, gibt es für das lustige Team viel zu tun – „Hanbun, Aoi“ hat insgesamt 156 Folgen. 

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