Schluss mit lustig: Der satirische Jahresrückblick

Moderator Gerald Fleischhacker
Gerald Fleischhacker lädt am Freitag in ORF1 (20.15 Uhr) zum satirischen Jahresrückblick.

Das Jahr ist geschafft. Oder hat uns das Jahr geschafft? „2022 standen wir vor dem Abgrund. Heuer sind wir einen Schritt weiter, haben wir doch jetzt endlich Getränkeflaschen, bei denen die Verschlüsse nicht mehr runtergehen. Das wird uns die Welt retten.“ 

Ist Gerald Fleischhackers Pointe aus „Schluss mit lustig. Der satirische Jahresrückblick 2023“ (heute 20.15 Uhr; Wiederholung:  31. 12., 00.15 Uhr, ORF1) noch satirisch oder schon zynisch? 
Egal. Humorvoll bis fetzengaudig ist der Blick in den Rückspiegel auf die Wahnsinnigkeiten in der Welt im Auf und Ab der vergangenen zwölf Monate  u. a. mit Gery Seidl, Klaus Eckel, Alex Kristan, Kristina Sprenger, Malarina, Clemens Maria Schreiner, Gernot Kulis … Und den Kernölamazonen, die die neue Lebensnormalität besingen und uns als „Abba“ das „Waterloo“ des Klimawandels vorführen. Sie ziehen den Soberl, die Rendi, den Dosko – und  den Benko durch den Kakao. Auch Greta, die Mutter Maria der Angepickten, bevor sie der Hamas beigetreten ist. 
 

Schluss mit lustig: Der satirische Jahresrückblick

Pointierter kabarettistischer Rundumschlag mit Klaus Eckel.

Mit Spott und Witz 

Fleischhacker analysiert, lästert, spottet, albert herum, philosophiert und bemerkt ganz nebenbei haarscharf nicht, was die FPÖ geleistet hat, da gäbe es ohnedies nicht viel (zu lachen), sondern was sich die Kickler geleistet haben: Finanzskandal in der Steiermark, Beschimpfungen rundum bis zum Bundespräsidenten …
Der SP-Parteivorsitzende Andreas Babler wird „in echt“ mit Mut zur Selbstironie gezeigt. Karl Schmähhammer trifft auf den Ex-Bundesbasti. Und an Wolfgang Sobotka wird offensichtlich: Auch Kabarett ändert nix, doch es zeigt das auf, was zu ändern wäre, aber in Österreich doch nicht zu ändern ist. Dass der am Sessel klebende Nationalratspräsident beim Wahl-Volk „ein Perpetuum mag i net“ ist und „so beliebt wie ein Chirurg, der den falschen Fuß amputiert hat“. 

En passant gibt’s Energiespartipps: Wie man die Strompreisbremse auch als Frisur tragen kann ... Mancher mag sich fragen: Warum nochmals erinnern an alles, was schon durch die vergangenen zwölf Monate genervt hat? Was war wieder alles los? Wie soll man sich das alles merken bis zum nächsten Urnengang?

Schluss mit lustig: Der satirische Jahresrückblick

 Malarina

Nicht alles für’n Hugo 

Wo so viel Gegenwart und Kurzzeitgedächtnis beim Wähler ist, braucht es auch ein bisschen Vergangenheit. Obwohl man die vielleicht  teils  lieber vergessen hätte.   So kümmert sich Gery Seidl um Querschüsse, Pannen und Blabla in der Innenpolitik und Klaus Eckel ums Thema Inflation und „Shrinkflation“,  also Mogelpackungen im Supermarkt. Ein Trend, der ihn fürchten lässt, sich in naher Zukunft in ein Chipsackerl abseilen zu müssen.  
Clemens Maria Schreiner ortet eine Schlammschlacht bei den Festspielen an der Salzach, ist aber überzeugt: Nicht alles in der Kultur ist für’n Hugo wie der Hofmannsthal in Salzburg.
Gernot Kulis verlässt diesmal seine Kernkompetenz, den Sport, und wundert sich, dass rund 25 Prozent der Österreicher beim Sex auf Rollenspiele stehen.
Alex Kristan läuft als Hans Krankl einmal mehr zur Hochform auf. Und wer am Ende feststellt, eigentlich ist alles nicht so schlimm, wie es ausschaut,  hat auch Erich Kästner verstanden: „Der Humor ist der Regenschirm der Weisen.“

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