Eva Schütz und Richard Schmitt: Ein "mittiges" Medienprojekt
Online und TV soll ein neues Medienprojekt der Wiener Unternehmerin Eva Schütz bringen. Unter dem Namen exxpress.at wird es eine „24/7 Berichterstattung“ geben.
Die Ausrichtung: Mitte bürgerlich. Der Chefredakteur: Richard Schmitt, ein polarisierender Boulevardreporter.
Zwei bemerkenswerte Persönlichkeiten haben sich in diesem Projekt zusammengefunden. Die Juristin Eva Schütz wollte noch im Sommer für die Wiener ÖVP kandidieren, ihr Mann Alexander Schütz hat der Partei Großspenden zukommen lassen, während sie im Kabinett des türkisen Finanzministers Hartwig Löger tätig war.
Lob von Strache
Schmitt wiederum wurde vom ehemaligen FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache im berühmten Ibiza-Video gelobt. Er fiel immer wieder mit blau-affinen Artikeln auf, als er noch das Onlineportal krone.at leitete. Ein Gastspiel bei Wolfgang Fellners oe24.at währte nicht einmal ein Jahr. Wird das ein türkis-blaues Flügelmedium? Schütz, die als Herausgeberin fungieren wird, winkt im KURIER-Gespräch ab. Sie sei politisch engagiert, das habe sich aber nicht nur auf die ÖVP beschränkt: „Ich war auch bei den Neos, bei der ÖVP, habe aber auch schon grün gewählt, als ich jünger war.“ Sie verortet sich selbst im wirtschaftsliberalen Eck.
Unternehmerfreundliche Richtung
„Ich komme sicher aus einer unternehmerfreundlichen, wirtschaftsfreundlichen politischen Richtung. Wenn sich die Standpunkte der ÖVP damit decken, dann kann ich das nur unterstützen“. Sie habe jedenfalls sehr oft erwägt, „politisch tätig zu werden.“ Über die Spenden ihres Mannes, des millionenschwere C-Quadrat-Gründers Alexander Schütz, sagt sie: Er habe wie viele das Bedürfnis nach politischer Erneuerung gehabt, deshalb habe er Sebastian Kurz Spenden zukommen lassen. „Ich persönlich habe 2014 für die Neos gespendet.“
Schmitt "polarisiert"
Und wie sieht sie Schmitt? „Er ist jemand, der polarisiert, der ein Blattmacher ist, jemand, der Reichweite erzielen kann.“ Die FPÖ-Nähe ihres Chefredakteurs weist sie zurück: „Ich würde das nicht ganz so stehen lassen. Das wurde bewusst breitgetreten, um ihn in ein bestimmtes Licht zu rücken. “ Laut Schütz wird exxpress.at „gesellschaftlich mitte-bürgerlich positioniert“. Sie selbst werde die Herausgeberinnenrolle einnehmen. Die Zielgruppe sei 18 plus, sprich: Jeder, der Internetzugang hat. „Ein mittiges Medium.“
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