Erfolgreicher TV-Produzent Karl Spiehs gestorben
Er hat nicht nur mit den „Supernasen“ den richtigen Riecher für quotenträchtige Unterhaltung bewiesen: Karl Spiehs (auch: Carl Spiehs) war einer der erfolgreichsten Film- und Fernsehserienproduzenten im deutschsprachigen Raum. Er zeichnete für Publikumshits wie „Die Supernasen“ oder „Ein Schloss am Wörthersee“ verantwortlich. Nun ist Spiehs 90-jährig gestorben. Das erfuhr der KURIER aus seinem nächsten Umfeld.
Nachruf auf Filmemacher Karl Spiehs
Mehr als 300 Kino- und TV-Produktionen finden sich in Spiehs' Katalog. Mit der Welt der Bühne kam der am 20. Februar 1931 geborene Niederösterreicher bereits in Jugendjahren in Berührung. Als Teenager veranstaltete er im elterlichen Gasthof in der Stadtgemeinde Ternitz kleinere Konzerte und Lesungen, für die er unter anderem Paul Hörbiger und Hans Moser engagieren konnte. Im Renaissancetheater für die Löwingerbühne und in der Musikaufnahmeleitung der Wiener Stadthalle sammelte der junge Spiehs weitere Erfahrungen, in den 1950er-Jahren arbeitete er als Assistent von Franz Antel.
Mit "Lisa Film" zum Erfolg
Mit dem Einstieg bei der von Paul Löwinger 1964 in München gegründeten und bis heute bestehenden Produktionsfirma „Lisa Film“, deren Alleineigentümer er später wurde, begann schließlich Spiehs' Karriereaufstieg. Film- und Serienhits wie „Immer Ärger mit den Paukern“, „Die Supernasen“, „Wenn die tollen Tanten kommen“, „Ein Schloss am Wörthersee“, „Klinik unter Palmen“ oder „Der Pfundskerl“ entstanden. Die darin auftretende Starparade reichte von Roy Black und Uschi Glas über Thomas Gottschalk und Mike Krüger bis hin zu Ottfried Fischer.
Dass harmloser Klamauk mit Hang zum Trash zum großen Teil sein Metier waren, daraus machte Spiehs selbst kaum je einen Hehl. Er habe „keinen Bildungsauftrag“, sondern wolle „Unterhaltung produzieren“, erklärte er einmal in einem Interview. Oder wie Thomas Gottschalk, einer der „Supernasen“-Hauptdarsteller, anlässlich einer Laudatio einmal meinte: „Er brachte die Kritiker zum Weinen und das Publikum zum Lachen.“
Nichtsdestotrotz oder gerade deshalb wurde er mit einer Reihe von Preisen geehrt, darunter das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien 2002, die Platin-Romy für sein Lebenswerk 2015 und das Große Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich 2018.
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