Die neun Episoden der neuen Hype-Serie drehen sich um einen dystopischen Spielewettbewerb. Dem Gewinner oder der Gewinnerin wird ein mehrstelliger Millionenbetrag in Aussicht gestellt. Eine Gelegenheit, die für die 456 hoch verschuldeten Teilnehmer wie gerufen kommt. Die zu bewältigenden Aufgaben scheinen nicht allzu schwierig – es handelt sich um Kinderspiele à la „Zimmer, Küche, Kabinett“. Doch was die Kandidaten vorher nicht wissen: Wer verliert, stirbt. Aussteigen unmöglich.
„Squid Game“, das zumindest außerhalb Südkoreas ohne großes Tamtam im Vorfeld gestartet ist, hat mittlerweile das Internet erobert. Memes überfluten soziale Medien, zur Serie passende Keksrezepte werden genauso geteilt wie Kostüm-Ideen für Halloween. Sogar in China, wo Netflix nicht verfügbar ist, wurde „Squid Game“ Medienberichten zufolge durch offensichtliche Piraterie zum Hit. Manche Fans veranstalteten gar eigene Spieleturniere – an einer belgischen Schule war es dabei zu Prügeleien gekommen. Aber es gibt auch erfreuliche Effekte: Der Online-Sprachkursanbieter Duolingo teilte mit, dass sich seit Serienstart 40 Prozent mehr Nutzer für Koreanischkurse registriert haben als im Vorjahr.
Serienschöpfer Hwang Dong-hyuk, dem die Idee zu „Suid Game“ während der Finanzkrise 2008 kam, hat mit seiner Kapitalismuskritik offenbar einen Nerv getroffen. Das Spielen um Leben und Tod sorgt für Spannung – ähnlich wie zuletzt in den Filmen „Maze Runner“ und „Tribute von Panem“ – und wirft gleichzeitig ein Schlaglicht auf fragwürdige Entertainmentgewohnheiten.
„Squid Game“ reiht sich ein in eine Riege erfolgreicher Kulturexporte aus Südkorea wie die K-Pop-Band BTS oder den Oscar-prämierten Film „Parasite“.
Ob es eine zweite Staffel der Serie geben wird, steht noch nicht fest. Hwang Dong-hyuk würde sich dabei jedenfalls Unterstützung von anderen Autoren und Regisseuren holen, wie er in einem Interview erklärte: Während der Dreharbeiten zu Staffel 1 habe er vor lauter Stress sechs Zähne verloren.
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