Neuer General, neue Direktoren. Diesmal wohl vor allem: neue Direktorinnen. Am 16. September wählt der Stiftungsrat jene eineinhalbte Führungsebene im ORF, mit der der designierte Generaldirektor Roland Weißmann künftig am Küniglberg agieren wird. Und wie jede Top-Job-Vergabe im ORF werden die Neubesetzungen von Technik-, Finanz-, Radio-, Programm- und weiteren Direktorenposten von komplexen politischen Farbenspielen bestimmt, die von allen Beteiligten dementiert werden.
Auch hier gilt: Der Stiftungsrat ist klar ÖVP-dominiert. Etwas weniger heftig dementiert wurde im Vorfeld, dass es auf Direktorinnen-Ebene nun einzulösende Absprachen gegeben hat – Unterstützung für Weißmann gegen Mitsprache bei den Direktorinnen.
Weißmann verweist auf die Bewerbungsfrist (9. September) und lässt sich nichts entlocken: „Ich bin gerade dabei, mein Team zusammenzustellen“, betont er im Club 3.
Am Ende dieses Prozesses dürften aber immerhin mehr Frauen in Führungspositionen stehen als zuletzt.
Besonders gut stehen die Wettquoten in den Medienredaktionen für Ingrid Thurnher, derzeit ORF III, als Radiodirektorin; für die derzeitige Puls 4-Senderchefin Stefanie Groiss-Horowitz als Programmdirektorin; und für die derzeitige ORF III-Co-Geschäftsführerin Eva Schindlauer als Finanzdirektorin. Harald Kräuter, derzeit GIS-Chef, soll laut mehreren Berichten die Technikdirektion übernehmen.
Auch bei den – von den Landeshauptleuten mit besonders scharf eingestellten Argusaugen beobachteten – Besetzungen der Landesstudios sind viele Namen bereits gesetzt. Hier gibt es „Gespräche, aber keine Absprachen“, sagt Weißmann.
Und dann gibt es noch jene, die Posten derzeit innehaben – und eventuell neue brauchen.
Er sei etwa mit Fernsehdirektorin Kathrin Zechner und ORF 1-Channelmanagerin (und Gegenkandidatin bei der Generalswahl) Lisa Totzauer „im Gespräch“, sagt Weißmann: Diese „werden weiter im ORF arbeiten, nehme ich an. In welcher Funktion genau, muss man schauen.“
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