Coronavirus: ORF-Mitarbeiter dürfen nicht zusätzlich Sanitäter sein

Funkhaus Wien
Der ORF setzt damit eine weitere Maßnahme zur Absicherung des Sendebetriebs. Mitarbeiter müssen sich entscheiden.

ORF-Mitarbeiter dürfen derzeit nicht zusätzlich ehrenamtlich im Rettungsdienst oder im Hospiz tätig sein. Sie müssen sich wegen des Infektionsrisikos zwischen ihren Dienstpflichten für den ORF und ihrer freiwilligen Tätigkeit etwa als Sanitäter entscheiden, das berichtete derstandard.at. Der ORF verteidigt diese Maßnahme mit der Absicherung des laufenden Betriebes.

Keine Konsequenzen

Die "Treuepflicht" gegenüber dem Unternehmen zwinge dazu, "alles zu unterlassen, wodurch es zu einer Erhöhung des Infektionsrisikos und in der Folge zur Infektion von Kolleginnen und Kollegen kommen könnte", heißt es in dem Schreiben an die Mitarbeiter. Für das Dienstverhältnis habe es aber keine Konsequenzen, wenn man sich für die Tätigkeit als Freiwilliger entscheide, betont ORF-Sicherheitschef Pius Strobl.


"Der ORF hat den öffentlichen Auftrag, die Österreicherinnen und Österreicher verlässlich und umfassend via Radio, TV, Online und die Landesstudios zu informieren, was besonders in Krisenzeiten von großer Bedeutung ist. Voraussetzung dafür, dass der ORF seine Funktion als Teil der 'kritischen Infrastruktur' des Landes wahrnehmen kann, ist die Absicherung des Sende- und Produktionsbetriebs", hieß es in einer schriftlichen Stellungnahme des ORF gegenüber der APA. Daher habe das Unternehmen eine Vielzahl von Maßnahmen ergriffen, um das Infektionsrisiko so gering wie möglich zu halten, vom Homeoffice über getrennten Schichtbetrieb bis hin zur Einrichtung von Isolationszonen. Auch "die angesprochene Regelung" sei Teil dieses Maßnahmenpakets.

Kontraproduktiv

Dass Mitarbeiter nicht mehr als Freiwillige arbeiten dürfen, verfügen "derzeit zum Glück nur ganz vereinzelt Unternehmen", sagte Gerry Foitik, Bundesrettungskommandant des Roten Kreuzes, zur APA. "Das wäre übrigens vollkommen kontraproduktiv. Würden das alle machen, hätten wir keinen Rettungsdienst mehr", sagte er. Außerdem verwies er darauf, dass Notfall- und Rettungssanitäter "bestens geschützt" sind und bei ihrer Tätigkeit "die Wahrscheinlichkeit eines ungeschützten Kontakt sehr minimal ist".

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