Rickerl & Co
Schon bisher hat man im Unterhaltungsbereich – allerdings bei überschaubarer Aufmerksamkeit am Markt – mit einem Mix aus österreichischen Kinofilmen („Rickerl“, „Griechenland“) und internationalen Serien versucht, heimische Kunden an sich zu binden.
Im Anbieten lokaler Kost sieht Van Hout „wirklich die DNA von Canal+. Wenn man in unsere Historie, natürlich auch in Frankreich, schaut, dann ist Kino immer sehr wichtig gewesen. Das Klima für Film hat sich in Österreich auch sehr gut entwickelt, und ich finde, dass in den letzten Jahren aus Österreich wirklich gute und leistungsstarke Filme gekommen sind.“
Nun zeigt man auch die Königsklasse im Fußball. „Sport hilft uns natürlich, um den nächsten Schritt im Kundenwachstum zu schaffen“, sagt Van Hout. „Aber das ist immer in der Kombi mit Fiction zu sehen, weil das dann wirklich ein Unterhaltungsprodukt darstellt, das für die ganze Familie wertvoll ist.“
Action
Im linearen Bereich bietet man den Sender Canal+ Action an, der sich an eine eher männlich geprägte Zielgruppe richtet. „Das ist ein Senderkonzept, dass wir in verschiedenen Märkten in Europa durchgezogen haben – mit einem Mix aus Action Movies, Serien und Fußball. Das funktioniert sehr gut, auch für die Werbung letztlich.“
Davor hieß der Sender übrigens Canal+ First und diente (etwa über Kooperationspartner A1 TV) der Bewerbung des Fiction-Angebots in der Canal+App.
Ein großes Thema sind Kooperationen. Mit dem ORF entwickelte man eine Neuaufnahme des „Herrn Karl“. Die Doku „Teamgeist“ über den Weg des Teams zur Euro lief auch im ORF. Für diese Produktion hatte Sportchef Thomas Trukesitz seine Kontakte als Sprecher Ralf Rangnicks und des ÖFB-Teams ausspielen können.
Kooperation mit ORF
„Wir sind offen für Kooperationen mit anderen“, sagt Van Hout. „Ich denke, das ist auch wichtig in einem kleinen Markt.“
So wurde nun auch einen Tag vor Champions-League-Start bekannt, dass man mit dem ORF, der bereits in Kritik stand, zu viele Sportrechte ziehen zu lassen, einen Deal geschlossen hat. Gemeinsam präsentiert man die Highlightsendung „Mehr Fußball“. Die erste Ausgabe läuft diesen Donnerstag um 23 Uhr und zeigt nach Abpfiff die Höhepunkte von Stade Brest – Sturm Graz und den anderen Partien. ORF-Chef Roland Weißmann bezeichnet es als Fortsetzung der „Rückholaktion der heimischen Fußballfans in den ORF“.
Van Hout kümmert sich derweil um den Ausbau von Canal+. Das Ziel? „Dass wir eine der führenden Streaming-Plattformen für Unterhaltung in Österreich werden. Wir streben auf jeden Fall die Top 3 an, da sind wir noch nicht ganz.“
Österreich sieht er „überhaupt nicht als Testballon für den deutschen Markt“ – wo Canal+ bisher nur im B2B-Bereich tätig ist. „Das ist ein eigenständiger Markt, in dem wir eine eigenständige Entwicklung planen.“
Das Reizvolle an Österreich sei, dass die Zahl der Pay-TV-Kunden „noch relativ gering ist, im Vergleich zum restlichen Europa“, sagt der Medienmanager. „Aber das heißt, dass es im Markt noch immer viel Raum gibt für die richtigen Angebote. Und deswegen ist es eine attraktive Gelegenheit, zu investieren. “
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