"Blind ermittelt": Doppelter Einsatz für Philipp Hochmair
Ihr erster gemeinsamer Fall „Die toten Mädchen von Wien“ ist (durchaus quotenträchtig) zu den Akten gelegt. Doch es warten bereits neuer Ärger und neue Herausforderungen auf den durch einen Bombenanschlag erblindeten ehemaligen Chefinspektor Alexander Haller (Philipp Hochmair) und seinen allzeit hilfsbereiten Berliner Kumpel Nikolai Falk (Andreas Guenther).
Denn ORF 1 schickt das ungleich-gleiche Duo am 2. und 9. Dezember (jeweils 20.15 Uhr) wieder auf Spurensuche. Und dies ist schon morgen, Montag, wörtlich zu nehmen. Denn in „Blutsbande“ muss Haller ein sehr persönliches Problem lösen.
Nach einem Theaterbesuch mit Niko ist Hallers Schwester Sophie (Patricia Aulitzky) spurlos verschwunden. Entführt, wie nicht nur Kommissarin Laura Janda (Jaschka Lämmert) bald feststellen muss. Anders ist die Ausgangslage in das „Haus der Lügen“ (9. 12.), wo Haller als Musiklehrer undercover in ein Elite-Internat eingeschleust wird, um einen Mord am dortigen Direktor aufzuklären.
Ein Team
„Es sind auch von der filmischen Umsetzung her zwei sehr unterschiedliche Fälle, in deren Rahmen sich die Figuren weiterentwickeln können“, meint Philipp Hochmair im KURIER-Gespräch. „Während ich in ,Blutsbande’ wie schon im ersten Fall als Haller persönlich betroffen bin, werde ich im ,Haus der Lügen’ bewusst als Ermittler eingesetzt. Das Team hat sich damit etabliert.“
„Auch von Niko wird man neue Seiten kennenlernen“, ergänzt Andreas Guenther. „Ich verspreche zwar, dass meine Berliner Schnauze bleibt, aber auch Niko macht eine Wandlung durch. Immerhin ist es seine Schuld, dass Hallers Schwester entführt wurde.“ Lachend: „Das nagt sogar an einem an sich so coolen Typen wie mir“, so der gebürtige Grazer.
Doch dürfen Hochmair und Guenther bei ihren Charakteren mitreden? Hochmair: „Wir geben den Drehbuchautoren schon auch Anregungen. Ich finde es etwa sehr schön, dass sich Haller im ,Haus der Lügen’ endlich wieder verlieben darf.“
Viel Potenzial
Und Guenther meint: „Wir haben noch wahnsinnig viel Potenzial bei unseren Figuren. Ich fände es etwa schön, wenn die Zuseher in einem der nächsten Teile erfahren würden, warum Niko aus Berlin weggegangen ist, welche Geheimnisse er vielleicht hat.“ Die Chancen dafür stehen nicht schlecht, die Folgen vier und fünf der Reihe sind bereits in Planung.
Zuvor aber kehrt Andreas Guenther noch zum „Polizeiruf 110“ zurück, wo er ebenfalls ermittelt. Und Philipp Hochmair feiert im Fernsehen auch ein spektakuläres Comeback: „Wir haben die fünfte Staffel der ,Vorstadtweiber’ abgedreht, und Joachim Schnitzler ist zurück. Ich kann jetzt schon verraten: Als Schnitzler bin ich dann böser denn je zuvor“, so der vielseitige Darsteller.
Denn Hochmair ist bekanntlich auch anderweitig sehr gefragt. So kommt am 20. Dezember der Film „Glück gehabt“ mit Hochmair in der Hauptrolle ins Kino. „Das ist eine herrlich durchgeknallte Komödie, und es war eine schöne Erfahrung für mich, einmal nur hemmungslos komisch sein zu dürfen.“
Und auch auf der Bühne ist der gebürtige Wiener präsent. Mit seiner Band Die Elektrohand Gottes realisiert er gefeierte Programme wie „Jedermann reloaded“ oder Schiller Rave“ – zwei herrliche Neudeutungen bekannter Stoffe. „Ich möchte das Theater nie aufgeben“, sagt Hochmair. Aber: „Im Moment habe ich auf den Bildschirmen recht viel zu tun.“
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