TV-Event: Beethovens Leben abseits des mürrischen Genies

Louis van Beethoven
Der aufwändig inszenierte TV-Spielfilm „Louis van Beethoven“ zeigt die menschlichen Seiten des oft verklärten Überkomponisten.

Gleichsam als würdiger Abschluss dieses durch die Corona-Pandemie so beeinträchtigten Beethoven-Jahres dient nun die Ausstrahlung des TV-Spielfilms „Louis van Beethoven“. Regisseur Niki Stein betrachtet den Sendetermin zu Weihnachten (heute, 23. 12., ORF2, und am 25. 12., ARD) als „eine Verbeugung vor Beethoven“.

Der Entschluss, sich dem herausragenden Komponisten, der vor 250 Jahren geboren wurde, mit einer großen Filmerzählung zu nähern, sei recht früh entstanden. So, wie Milos Forman mit „Amadeus“ dem verkitschten „Wolferl“ Mozart ein überraschendes, neues Gesicht gab, so wollte er das auch mit Beethoven machen.

Visionäre Musik

Dazu zeigt Stein, geschickt ineinander verwoben, Beethoven in drei Lebensabschnitten: Das Wunderkind "Louis" der Bonner Kindheitstage, den rebellischen, jugendlichen Beethoven und das vereinsamte, taube Genie am Ende seines Lebens. Anhand der späten Streichquartette, „die ja über alles hinausragen“, habe er sich die Frage gestellt: „Wer denkt sich so was aus? Was ist das für einer, der so visionäre Musik macht, die eigentlich 100 Jahre über seine Zeit hinausgeht?“

Für die Besetzung des Beethoven im Wunderknabenalter fiel die Wahl auf den 13-jährigen Jungpianisten Colin Pütz. Stein: „Wenn ich den jungen Beethoven zeige, dann muss ich den Zuschauer mit einem Genie verblüffen. Ich habe vor allem einen Pianisten gesucht, wobei Colin das schauspielerisch dann à la bonne heure gemacht hat.“

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