Acht ROMY-Statuetten mit bestem Ausblick
Neben der regulären „Millionenshow“ heute, Montag (20.15, ORF2), steht am Samstag zur gleichen Zeit eine „Millionenshow“-Spezial-Ausgabe als Vorspiel zur großen ROMY-Gala (21.10) auf dem Programm. Armin Assinger wird die eine oder andere Frage zur ROMY stellen – als achtfacher Gewinner ist er quasi Fachmann.
Wo stehen Ihre 8 Romy-Statuetten?
Die ROMYs genießen eine schöne Aussicht bei mir, sie stehen nämlich im Wohnzimmer in einem Regal mit Blick in meinen Garten. Dementsprechend sehe ich sie jedes Mal, wenn ich mich im Wohnzimmer aufhalte und im Grunde vergeht bei mir kein Tag, an dem mein Blick nicht auf sie fiele .
Die erste der acht Romy war ein Sonderpreis?
Ich habe während einer verletzungsbedingten Pause 1989/90 begonnen, als Co-Kommentator bei Ski-Rennen für den ORF zu arbeiten. Nach dem erfolgreichen Comeback trat ich 1995 zurück und war ab diesem Zeitpunkt als Ski-Experte tätig. 1998 bekam ich für meine Art des Kommentierens den Spezialpreis der Jury. Damals war ja völlig neu, dass einer kommt und im Fernsehen redet, wie ihm der Schnabel gewachsen ist. „Höhepunkt“ dabei war der dramatische und bis heute unvergessene Sturz von Hermann Maier während der Olympiaabfahrt von Nagano, dessen Kommentierung die Jury offensichtlich als auszeichnungswürdig befand. Bis dorthin habe ich gar nicht gewusst, dass es einen österreichischen TV Preis namens „Romy“ gibt, geschweige denn einen „Jurypreis“. Auf diese meine erste „Romy“ bin ich wirklich sehr stolz, weil ich mich nicht erinnern kann, dass seitdem wieder eine ROMY mit einer derartigen Begründung vergeben worden ist.
Sie sind immer noch als Co-Kommentator im Einsatz. Was macht da den Reiz noch für Sie aus?
Der Reiz besteht schlichtweg in der Freude am Tun. Ich liebe den Skisport einfach. Seit meinem 3. Lebensjahr fahre ich Ski und klar, der Sport hat mein Leben bestimmt und tut es noch immer. Mit acht bin ich die ersten Rennen gefahren, mit 30 das letzte, unterbrochen von zahlreichen Verletzungen. Das prägt natürlich gewaltig. Ich sage immer – und das meinen auch viele meiner Sportlerkollegen – dass der Sport die beste Lebensschule ist. Man lernt in jungen Jahren diszipliniert zu sein, respektvoll und fair miteinander umzugehen, man lernt zu kämpfen und durchzuhalten und nicht gleich beim ersten Gegenwind (=Niederlage) aufzugeben. Man lernt mit Siegen umzugehen, aber auch mit noch viel mehr Niederlagen, die einen ja noch viel wesentlicher prägen als die Erfolge. Mich fasziniert noch immer zu beobachten, was ein Mensch alles aushalten kann, wenn er es will. Bei jeder Fahrt von Marcel Hirscher denke ich mir das, bei jedem Auftritt von Mika Shiffrin, bei jedem Sieg von Dominik Paris! Es ist für mich immer noch unglaublich, wie Athletinnen und Athleten es schaffen, dem Berg ihren „Willen“ aufzuzwingen und eine 3500 Meter lange Strecke in unter zwei Minuten hinunterzubrettern.
Wie bleiben Sie auf der Höhe der Zeit, was die Entwicklungen im Weltcup oder Material betrifft?
Ich hab da natürlich meine Quellen, z.B meinen Bruder, der ja höchst erfolgreich die Damen-Abfahrtsgruppe verantwortet. Und natürlich habe ich noch viele Freunde im Ski-Sport wie z.B. Werner Franz, der Abfahrtstrainer der Herren ist, in meiner Nähe wohnt und mit dem ich mich immer sehr gerne austausche. Aber auch mit meinen Expertenkollegen Sykora und Knauss gibt es immer wieder interessanten Diskussionen, bei denen wir nicht immer der gleichen Meinung sind.
Sie sind jetzt schon so lange im Fernsehgeschäft als Sie im Ski-Sport unterwegs waren – was hat ihnen das eine für das andere gebracht?
Der frühere ORF-Unterhaltungschef Edgar Böhm, der ja auch ein begeisterter Sportler war, hat zu mir einmal gesagt: „Was mir an Dir taugt ist, dass Du Dich, wenn es darauf ankommt, konzentrieren kannst. In der Stunde „X“ bist Du da! Das hast sicher vom Ski Fahren.“ bis dahin machte ich mir darüber keine Gedanken, aber es wird schon stimmen. Im Sport ist essentiell, sich auf den großen Moment zu fokussieren und alles Störende auszublenden. Nur dann kann man sein Bestes geben.
Sie moderieren seit September 2002 die „Millionenshow“, die als Sendung ein Phänomen ist, weil sie immer noch so viele Zuseher hat. Was ist der Reiz für Sie dabei noch?
Das ist ganz einfach: Ich habe dort ständig mit den unterschiedlichsten Menschen zu tun. Coole, nervöse, aufgedrehte, in sich gekehrte, Plappermäuler oder Schweiger usw.. Sie richtig einzuschätzen ist genau die Herausforderung, die ich liebe - und manchmal liege immer noch komplett daneben. Spannend sind für mich auch jedes Mal die die Fragen, wie weit wohl jemand kommen wird, ob ich es als Moderator schaffe, mein Gegenüber ein wenig aus der Reserve zu locken oder auch in eine gewisse Komfortzone hinein zu holen, überhaupt dann, wenn jemand extrem nervös ist. Man darf ja nie vergessen, dass die ganze Szenerie eine Ausnahmesituation darstellt: die Kandidaten sitzen da ganz allein auf sich und ihr Wissen gestellt vor einem großen Publikum und in fremder Umgebung. Ein weiterer Reiz für mich ist auch, dass ich selber immer für mich mitrate und miträtsle. Ich mag jede Art von Quiz, da kommt auch das Sportler-Gen und das Sich-Messen-Wollen ein bisschen heraus. Trotzdem muss ich aber natürlich auch darauf achten, was mein Gegenüber sagt, welche Schlüsse gezogen werden, was es damit auf sich hat.
Mit der Show „Ich weiß alles“ – nächste Ausgabe am 27. April – sind Sie nun selbst in die Kandidaten-Rolle gewechselt, das heißt, es ist das Wissen von Armin Assinger gefragt. Dazu kommt immer zu Beginn die Eurovisionshymne …
… da fühle ich mich gleich zurückversetzt in die Kindertage. Bei „Wetten, dass ..?“ und andere großen Shows und Ereignissen ist das früher immer zu hören gewesen. Da werde ich fast ein wenig sentimental. Und dass ich bei so etwas Großem mitmachen darf, empfinde ich schon als Auszeichnung. Es ist halt wirklich eine mit sehr schwierigen Fragen gespickte Show und als Kandidat hat man ungemein hohe Hürden zu meistern. Wer das zusammenbringt, ist tatsächlich sehr sehr g’scheit und sehr sehr schlau! Ich freue mich schon, wenn es im Sommer wieder weiter geht.
Sie wissen ja schon, wie es ist, Bretter unter den Füßen zu haben. Wenn die zu einem Tanzboden gehören würden - wäre „Dancing Stars“ etwas für Sie?
Ich bin schon in den Anfängen das eine oder andere Mal angefragt worden, aber mich hat Dancing Stars nicht sonderlich gereizt. Einerseits hält sich mein Tanztalent ziemlich in Grenzen, andererseits wäre es auf Grund meiner zahlreichen Verletzungen auch körperlich kaum machbar gewesen, allein wenn ich an die Drehungen und Hebefiguren denke, schmerzen mir die Knie und melden sich L 4/L5/S1 (für Dich: die Lendenwirbel ;-))
Ein Millionen-Publikums erreichen Sie ja auch mit „9 Plätze – 9 Schätze“
Die Idee dahinter ist einfach wirklich gut. Das ist jedes Mal eine tolle Geschichte, bei der man noch wirklich ins Staunen geraten kann, obwohl man vielleicht meint, dass man die Schönheiten unseres Landes eh schon kennt. Da sind immer wieder Fleckerln dabei, die eben nicht in jedem Reiseführer stehen, sondern wirklich noch Geheimtipps sind. Die vor den Vorhang zu holen und herzureigen ist Heimatkunde im besten Sinne. Mit dieser Sendung gelingt das. vorzüglich.
Sie waren jetzt ein Jahr für die Bundessport GmbH tätigt und damit im sportpolitischen Bereich auch tätig. Wie bilanzieren Sie dieses Jahr?
Das Jahr war sehr lehrreich. Es hat mir tiefe Einblicke in die Abläufe des österreichischen Sports und in die Förderwelt dahinter gegeben. Es ist aber auch ein Job, den man nicht zwischen Tür und Angel machen kann, sondern bei dem vollstes Engagement von Nöten ist. Leider war mir das zeitlich auf Grund meiner beruflichen Beanspruchung nicht in dem von mir als notwendig erachteten Umfang möglich und daher ersuchte ich den Herrn Sportminister, mich von dieser Aufgabe zu entbinden. Ich mache etwas ordentlich oder nicht, Halbseidenes liegt mir nicht. Inzwischen ist ja mit Werner Kuhn ein Nachfolger gefunden worden.
Was steht für Sie als nächstes auf dem Programm?
Es steht eine Veranstaltungsserie bevor, die allerdings off air stattfindet. Es wird dabei die schlaueste Gemeinde Österreichs gesucht, der Auftakt war bereits im Jänner in Oberösterreich. Dort geht es jetzt auch weiter, wobei da Gemeinden in den verschiedenen Bezirken gegeneinander antreten und durch das Lösen verschiedenster Aufgaben eben die „schlauste Gemeinde“ des Bezirks ermitteln. Danach folgt das Landesfinale. Arabelle Kiesbauer und ich führen durch den Abend. Dazwischen, am 12. Mai, gibt es noch die Radveranstaltung „Steirerwadln“ auf dem Red Bull Ring in Spielberg. Der ganze Tag steh im Zeichen des Radelns – Familienradeln am Ring, eine E-Bike Challenge wird es geben und als Höhepunkt die „Ringattacke“, ein Radrennen für jedermann und jederfrau, für Teams und Einzelkämpfer. Wo sonst 1000e PS um den Ring heizen, „heizen“ wir nur mit der eigenen Wadlkraft! A geile G’schicht!
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