Media Quarter Marx: Prüfauftrag abgewiesen

Media Quarter Marx: Prüfauftrag abgewiesen
Weiterer Rückschlag für Stadt Wien: Die BDO Auxilia nahm den Prüfauftrag für das Media Quarter aus Unvereinbarkeitsgründen nicht an.

Die Stadt Wien scheint bei den Vorgängen rund ums Media Quarter Marx MQM vom Pech verfolgt zu sein. Da reagierte die Technologieagentur der Stadt, die ZIT, endlich und gab am Montag bekannt, dass die Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungskanzlei BDO Auxilia beauftragt wurde, die Eigentumsverhältnisse des Mediencenters auf dem Gelände der ehemaligen Schlachthöfe zu prüfen. Die BDO gehöre "zu den größten und renommiertesten Wirtschaftsprüfungsgesellschaften Österreichs", wurde betont. Vermutlich, um der Seriosität des Prüfauftrags noch mehr Gewicht zu verleihen.

ZIT-Geschäftsführer Claus Hofer war mit der Presse-Aussendung allerdings etwas zu voreilig. Denn die BDO winkt ab. "Auf Grund einer Konfliktsituation – weil wir auch den ORF prüfen – haben wir diesen Auftrag nicht angenommen", erklärt BDO-Chef Karl Bruckner. Die BDO ist bei möglichen Unvereinbarkeiten sehr sorgfältig. Erst wenn das interne Riskmanagement-Team seinen Sanktus gibt, wird ein Prüfauftrag angenommen. Die ZIT hatte ihre Aussendung veröffentlicht, bevor die Wirtschaftsprüfer zugesagt hatten.

Prüfmandat für ORF

Die BDO prüft seit dem Jahresabschluss 2010 gemeinsam mit Grant Thornton den ORF. Aufgrund des neuen ORF-Gesetzes war das Prüfmandat ausgeschrieben worden. Der ORF soll, wünscht sich die Stadt Wien, vom Küniglberg auf ein Areal der Wiener Stadt-entwicklungsgesellschaft WSE übersiedeln – in unmittelbarer Nachbarschaft des Media Quarters, das dadurch enorm aufgewertet würde. Im Stiftungsrat wird jedoch die Mehrheit gegen den Neubau in St. Marx immer breiter.

Das Media Quarter ist ein PPP-Modell der Stadt Wien, an dem die ZIT 40 Prozent und die VBM Beteiligungsmanagement GmbH zu 60 Prozent beteiligt sind. Die tatsächlichen Eigentumsverhältnisse der VBM sind höchst aufklärungsbedürftig. Jetzt muss dringend ein neuer Prüfer gesucht werden.

Mehr zum Thema

  • Hintergrund

  • Hauptartikel

  • Hintergrund

Kommentare