Sängerin Mathea ist kein One-Hit-Wonder

Sängerin Mathea ist kein One-Hit-Wonder
Die "2x"-Sängerin spricht im KURIER-Interview über den Selfie-Hunger der Fans, Vorurteile, ihr Buch und das Album „M“

Wien, vor einem Jahr: Der rote Teppich ist vorm Volkstheater ausgerollt, die heimische Musik-Szene spaziert darüber zur Amadeus-Verleihung. Unter den Stargästen ist auch Mathea.

Gleich mit ihrer ersten Single „2x“ hat die heute 21-Jährige einen Riesenhit gelandet. Eigentlich sollte sie sich heute dafür feiern lassen. Doch was 40 Millionen Streams auf Spotify auch bedeuten, wird ihr vorm Volkstheater schnell klar: „Das Erste, was ich dort von einem Journalisten über mich gehört habe, war das Wort One-Hit-Wonder. Damals gab es noch keinen anderen Songs und schon hört man so etwas! Das macht natürlich schon unheimlichen Druck für das Debüt-Album!“

Sängerin Mathea ist kein One-Hit-Wonder

Dieses Debüt erscheint morgen, Freitag. Mathea hat es „M“ genannt, denn das steht für – und verbindet – Mathea und Musik. Zu hören sind 12 Pop-Songs mit viel Hip-Hop-Flair, die im Sound reifer als „2x“ sind. Die in Bruck an der Großglocknerstraße geborene Sängerin verarbeitet dabei die Erfahrungen auf ihrem Weg ins Musikbusiness.

Nicht alle diese Erfahrungen waren positiv. In dem Song „Jaja“ geht Mathea auf oberflächliche Szene-Partys ein, wo falsche Tränen fließen, weil sich Emotionen gut verkaufen lassen. „Welle“ handelt von der Zeit, als sie berühmt wurde.

„Da gab es Tage, wo ich über die Mariahilfer Straße gegangen bin und innerhalb von ein paar Metern immer wieder und wieder erkannt wurde und Selfies mit Fans geschossen habe“, erzählt sie im KURIER-Interview. „Das war kein Problem, denn es macht mir ja Spaß und ich fühle mich natürlich auch geehrt, wenn ich erkannt werde. Aber es war halt eine schnelle und extreme Veränderung in meinem Leben.“

Sängerin Mathea ist kein One-Hit-Wonder

Aber, erzählt die Wahlwienerin weiter, mittlerweile könne sie gut damit umgehen. „Wenn ich wirklich nicht fotografiert werden will, gehe ich halt nicht raus. Oder ich bin in einer Gruppe von Leuten unterwegs, wo ich nicht so auffalle. Was ich viel unangenehmer finde als die Selfies, ist, wenn mich Leute anstarren. Das passiert zu Hause im Pinzgau oft, weil die Leute da verschlossener sind und sich nicht trauen, mich anzusprechen.“

Sehr persönlich wird Mathea in dem Song „Kein Tutu“, in dem sie sich daran erinnert, wie gern sie Tänzerin geworden wäre, diesen Traum aber wegen Verletzungen aufgeben musste. Und in „Haus“ verspricht sie der Mama eine Bleibe am Meer. „Sie und mein Papa haben mich immer so toll unterstützt. Aber der Traum von meiner Mama ist, am Meer zu leben. Ich hab mir in den Kopf gesetzt, ihr dort ein Haus zu kaufen, wenn das Geld reicht. Und ich bau mir selbst eines daneben hin!“

Es sind aber nicht nur 12 Songs, die Mathea mit „M“ anbietet. Sie hat auch ein Buch über die Zeit ihres Aufstiegs im Business geschrieben, das der limitierten Auflage der Fanbox beigelegt ist. „Das ist keine klassische Biografie, sondern ein futuristisches Märchen mit Bösewichten und Helden, die reale Vorbilder haben, deren Namen wir aber geändert haben. Nur ich bin weiterhin Mathea.“

Sängerin Mathea ist kein One-Hit-Wonder

Schon als Teenager hat die Sängerin, die auf ein musisches Gymnasium ging und bei 2016 bei „The Voice Of Germany“ dabei war, Bücher geliebt. „Ich hab mit 15, 16 die Krimis meiner Mama gelesen. Und ich mag Liebesromane. Das letzte, was ich gelesen habe, war ,Eine Handvoll Worte’ von Jojo Moyes.“ In letzter Zeit liest sie aber weniger, sitzt in der Isolation öfter vorm Fernseher, schaut die Serie „Haus des Geldes“ oder spielt „Super Mario“.

Dass Mathea wegen der Corona-Krise ihre für Mai geplante Tour auf September verschieben musste, war anfangs sehr enttäuschend: „Es wäre meine erste große Tour mit Nightliner durch Österreich und Deutschland gewesen. Aber es wird auch im Herbst noch nett werden. Außerdem konnten wir die Deutschlandkonzerte bei der Verschiebung gleich in größere Locations verlegen. Denn mit dem Song ,Chaos’ hatten wir dort tolle Charts-Erfolge.“ Und das freut Mathea auch, weil es beweist, dass sie doch kein One-Hit-Wonder ist.

INFO

Am 1. Mai, dem Tag der Veröffentlichung von "M", veranstaltet Mathea eine Online-Release-Party. Als Gäste haben sich Nico Santos, Mark Forster und Visa Vie angesagt. Beginn ist um 20.15 Uhr auf Matheas Instagram-account: www.instagram.com/matheamathea/

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