Mariss Jansons - Ein meisterhafter Maestro

Mariss Jansons - Ein meisterhafter Maestro
Viertes Konzert der Wiener Philharmoniker in Salzburg, und wieder dirigierte ein Großer, vielleicht sogar der Allergrößte: Mariss Jansons riss das Publikum zu Begeisterungsstürmen hin.

Schwärmen wir zunächst von der Werkauswahl. Es mag ein Zufall sein, zeigt aber dennoch, wie die einzelnen Aufführungen zusammenhängen und wie dramaturgisch klug das Programm gebaut ist: Gleich zu Beginn wurde Strawinskys "Petruschka" gespielt. Das ist eines jener Ballette, für die der Komponist seine Arbeit an der Oper "Le Rossignol" unterbrochen hatte. "Le Rossignol", das Vorspiel zur Netrebko-Gala, stand wenige Stunden danach auf dem Programm. Wenn man also wollte, konnte man die kompositorische Entwicklung ideal verfolgen.

Bei "Petruschka" begeisterte das Orchester sowohl in den solistischen Passagen (Trompete, Flöte), also auch in seiner wunderbaren klanglichen Einheit. Nach der Pause führte Jansons die Philharmoniker durch Ravels "La Valse", ebenfalls als Ballett konzipiert. So dramatisch, fein strukturiert, ausbalanciert und mitreißend gestaltet dieses Werk kein anderer.

Dazwischen: Das Konzert für Klavier und Orchester Nr. 1 des Jahresregenten Franz Liszt mit Lang Lang als Solisten. Es ist eine gute Idee, den einstigen Popstar Liszt vom genialen Exzentriker Lang Lang spielen zu lassen. Und die Begegnung mit dem hochseriösen Musiker Jansons sorgt immerhin für intensive Momente und scharfe Brüche. Ein triumphales Konzert!

KURIER-Wertung: ***** von *****

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