Kurz-TV-Protokoll: Patriot Pariasek

Nationalspieler: Rainer Pariasek

ORF-Sportmoderator Rainer Pariasek fühlt sich in den Niederungen des Chauvinismus offensichtlich besonders wohl. Bereits im ersten WM-Studio am Montag unterrichtete er sein Publikum, dass Österreich heute beim Teamwettbewerb in der ersten Runde auf Belgien treffen werde. "Sie haben richtig gehört", sagte er mit einem überheblichen Grinsen, für das man sich als GIS-Gebühren-Zahler schämt. Dass "wir" quasi Bloßfüßige als Gegner haben, fand der Patriot Pariasek derart erheiternd, dass er den Scherz auch im zweiten WM-Studio wiederholte.

"Haben Sie g’wusst", fragte er Marcel Hirscher, "dass die überhaupt vier Leut’ zusammenbringen können?" Wollte er damit sagen? Dass die Belgier nur bis drei zu zählen in der Lage seien? Hirscher aber blieb souverän. Man müsse jeden Gegner ernst nehmen. Denn was Pariasek – wiewohl Sportreporter – bereits verdrängt haben dürfte: Österreich hat auch gegen die Faröer-Inseln verloren. Aufgrund Überheblichkeit.

Update: Österreich hat die Hürde Belgien zwar übersprungen, Marcel Hirscher verlor allerdings sensationell seinen Parallelslalom gegen den Belgier Dries van den Broecke - mit 0,14 Sekunden Rückstand. Das österreichische Team schied schließlich gegen Schweden aus und belegte gemeinsam mit Kanada, Norwegen und Italien den fünften Platz (mehr dazu hier).

Kommentare