documenta fifteen: Kollektive auf Kollisionskurs

documenta fifteen: Kollektive auf Kollisionskurs
Die Macher der „Weltkunstschau" gehen auf direkte Konfrontation mit dem westlichen Kunstbegriff

Da ist er wieder, der Satz, den das aufgeklärte Kunstpublikum immer in großem Bogen umschifft: Er lautet „... und was ist daran jetzt Kunst?“ und kommt gewöhnlich nur aus dem Mund von Banausen, die sich bekanntlich dadurch definieren, dass sie stets ganz genau wissen, was Kunst ist.

Die documenta fifteen, die am Mittwoch in Kassel für Fachpublikum öffnete und ab Samstag für alle offen steht, legt es mit einiger Frechheit darauf an, auch Eingeweihten diesen Satz abzupressen. Denn das Programm, das die Räume vieler Institutionen der Stadt sowie einer Reihe alternativer Orte rund ums Zentrum füllt, ist sehr weit davon entfernt, den traditionellen Kunstkanon auch nur als Reibebaum zu benutzen.

Zwar gibt es auch Bilder, Objekte, Videos und Installationen – dazu in einem späteren Bericht mehr. Doch es ist schon ein Statement, wenn ein Saal am Eingang des Fridericianums – eines der ältesten Museen Europas und traditionell das Herz der documenta – mit Secondhand-Sofas und Nähmaschinen ausgestattet wird und ein weiterer mit einer Kinderrutsche.

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