Kunst auf Instagram: Die Bilder sind nicht totzukriegen

Kunst auf Instagram: Die Bilder sind nicht totzukriegen
In der Corona-Isolation erlebte die Tradition des Nachstellens alter Gemälde eine Renaissance im Internet.

Die Schlangen am Haupt der Medusa sind von Haribo. Die ausladenden Krägen, die niederländische Kaufleute auf ihren Porträts zur Schau stellen, sind Klopapierrollen. Die Federn an Albrecht Dürers "Flügel einer Blauracke" sind bunte Socken.

Es ist eine Kreativitätsexplosion, die sich während der coronabedingten Isolation online breitgemacht hat: Auf der ganzen Welt stellen Menschen berühmte Gemälde zuhause nach und posten die Gegenüberstellungen auf Instagram. Der Anstoß kam unter anderem vom Getty Museum in Los Angeles und vom Blog @tussenkunstenquarantaine („zwischen Kunst und Quarantäne“), viele Kunsthäuser folgten mit eigenen Aufrufen. Wer unter #gettymuseumchallenge, #museumsfromhome oder #covidclassics (mit jeweils tausenden Beiträgen) nachsieht, erkennt, dass das Gemälde-Nachstellen aber längst eine eigene Dynamik entwickelt hat – und zu den erfrischendsten Phänomenen der musealen Dürrezeit gehört.

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