Kulturpolitik vor der Wahl: Heimatschmutz mit Charisma

Barbara Ungepflegt persifliert die österreichische Politik
Die Kulturpolitiker stellten sich dem Publikum, Barbara Ungepflegt eröffnete ihr Heimatschmutzministerium.

Monatelang tut sich rein gar nichts in der Kulturpolitik. Und die Kulturpolitik spielt auch im Wahlkampf keine Rolle. Denn für die Politik ist die Kultur, wie es Gerhard Schröder, der ehemalige deutsche Kanzler (SPD), ausdrücken würde, bloß „Gedöns“. Das meint jedenfalls Henrike Brandstötter von den Neos.

Am Montag aber kollidierten richtiggehend die Termine.

Um 19 Uhr eröffnete Barbara Ungepflegt, seit 18. Dezember 2017 besorgte Bundesministerin für Heimatschmutz, ihr eigenes Ministerium – in einer gläseren Litfaßsäule am Keplerplatz mit Doppeladler samt Besen und Schauferl. Die Performancekünstlerin muss jetzt nicht mehr, wie am 20. April 2018, zum Hitler-Gedenk-Eiernockerlessen auf den Heldenplatz oder zum Brauchtumssingen „mit dem ersten akademisch-patriotischen Hintergrund- und Heimatchor“ am Brunnenmarkt einladen: Die „Ministerin“ hat ihre – wenngleich etwas beschränkten – Räumlichkeiten, um Pressekonferenzen (jeden Mittwoch um 9 Uhr) abhalten und Ordensverleihungen vornehmen zu können.

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