Kulturjahr 2012 mit stabilem Budget

Austrian Education Minister Claudia Schmied listens during a news conference in Vienna, February 29, 2012. REUTERS/Heinz-Peter Bader (AUSTRIA - Tags: POLITICS EDUCATION HEADSHOT)
Sonnenschein sieht Ministerin Claudia Schmied mit Blick auf den Kunst- und Kulturbericht 2012.

Die Intendanz der Salzburger Festspiele wird für fünf Jahre (2017–2021) und deren Präsident für drei Jahre (2015–2017) am kommenden Wochenende ausgeschrieben. SP-Kulturministerin Claudia Schmied hofft dabei auf „ein Ende der Übergangslösungen“, wie es sie mittlerweile seit Jahren an der Salzach gibt und spricht sich erneut gegen eine Strukturreform aus: „Die Doppelspitze bleibt.“

Laut Kunst- und Kulturbericht für 2012, der diese Woche ans Parlament geht, flossen knapp 92 Mio. € in die Kunstförderung (u. a. für Bildende Kunst, Architektur, Design, Musik, darstellende Kunst, Film, Literatur und Regionale Kulturinitiativen) und 351,5 Mio. Euro in den Kulturbereich – der Löwenanteil davon an Bundestheater und -museen (310 Mio. €), deren Basisabgeltungen 2011 erhöht wurden.

Positive Bilanz

Einen Besucherrekord (plus 14 %) – 4,6 Mio. Besucher gegenüber 3,9 im Jahr 2011 – gab es u. a. in KHM, Belvedere und Albertina – zum Teil durch den Gratiseintritt für Unter-19-Jährige. Ein leichtes Plus gab es auch bei den Bundestheatern (Burg, Staats- und Volksoper) mit 1,33 Mio. Besuchern.

„Ich konnte massive Einsparungen, wie es sie in den Niederlanden, Italien oder Spanien gab, bei uns verhindern“, sagt Schmied. „Das heimische Kulturbudget für 2012 blieb – wie auch der Voranschlag für 2013 – bei rund 440 Millionen Euro stabil. Ich bin froh, dass ich nicht unter den Rasenmäher gekommen bin.“

Subventionen und Erfolge

Mit den größten Summen in der Sparte Kunst subventionierte der Bund das Theater in der Josefstadt (8,2 Mio.), die Salzburger Festspiele (7,7 Mio.), das Volkstheater Wien (4,9 Mio.) und die Bregenzer Festspiele (2,3 Mio.), außerdem Mentoringprogramme und Startstipendien für junge Künstler.

In einer Bilanz über die vergangene Legislaturperiode verwies die Ministerin – 90 Tage vor der Nationalratswahl – auf Erfolge wie den freien Museumseintritt für Jugendliche, umgesetzte Großprojekte wie 21er Haus und Kunstkammer, aber auch die Aufstockung der Filmförderung, die Digitalisierung der Kinos und die sanfte Erhöhung respektive Stabilisierung der Budgets.

Ziele und Ausblick

„Der Staat muss weiterhin ein verlässlicher Partner der Kunstschaffenden und Kulturinstitutionen bleiben“, so Schmied aus dem Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur. „Es geht um die Sicherung der Schätze unserer Vergangenheit, ebenso wie um die Stärkung des zeitgenössischen Kunstschaffens.“

Besondere Anliegen der Ministerin sind dabei die „wertgesicherte Basisabgeltung“ bei den Museen und Theatern und ein Investitionskonto für kulturelle Infrastrukturprojekte – ähnlich wie bei den Bundesmuseen. Noch sind solche Extramittel unabhängig vom laufenden Betrieb in anderen Kulturbereichen nicht vorgesehen. Schmied: „Aber so ein Konto würde kulturpolitische Schwerpunkte erleichtern, mehr Planungssicherheit ermöglichen und der Konjunkturbelebung dienen.

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