Josefstadt-Premiere: Alpenkönig Van Helsing bittet zur Therapie

Günter Franzmeier (l./Astragalus, der Alpenkönig) und Michael Dangl (Herr von Rappelkopf)
"Der Alpenkönig und der Menschenfeind“ im Theater in der Josefstadt ist eine sympathische Unterforderung mit Retro-Flair.

Was passiert, wenn sich einer immer mehr zurückzieht? Er entfremdet sich. Entwickelt womöglich einen Verfolgungswahn. Sieht Feinde und Gespenster, wittert im schlimmsten Fall Verschwörungen. Er wird zum Menschenfeind, der „nix braucht von den Leuten“.

Ein heutzutage häufig anzutreffender Typ. Wer will, kann in diesem Menschenfeind auch ein Geschöpf der Pandemie erkennen. Im wirklichen Leben ist noch kein Alpenkönig aufgetaucht, der den vielen Menschenfeinden, die überall herumrennen, die Möglichkeit zur Selbsterkenntnis geboten hätte. Und Josef E. Köpplingers Inszenierung von Ferdinand Raimunds Biedermeierstück „Der Alpenkönig und der Menschenfeind“ im Theater in der Josefstadt tut auch erst gar nicht so, als wolle sie aktuell oder gar originell sein.

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