"Der Name der Rose" wird internationale TV-Serie
Ein Welterfolg als Buch und Film wird zur achteilige Fernseh-Serie für den internationalen Markt: Die Tele München Gruppe (TMG) des Österreichers Herbert G. Kloiber beteiligt sich neben der RAI an der Umsetzung von Umberto Ecos Mittelalter-Bestseller "Der Name der Rose" als TV-Serie. Im Gegenzug hat man sich die weltweiten Rechte außerhalb Italiens gesichert. Die Dreharbeiten zur 26-Millionen-Produktion unter Regisseur Giacomo Battiato ("Resolution 819) beginnen Mitte Jänner in den Cinecittà Studios in Rom.
In den Hauptrollen zu sehen: Coen-Brothers-Schauspieler John Turturro ("Barton Fink") in der Rolle des William von Baskerville, die Sean Connery unter Jean-Jacques Annaud spielte; Rupert Everett ("Ein perfekter Ehemann") ist der Inquisitor Bernardo Gui; Damian Hardung, Jung-Star der Vox-Serie "Club der roten Bänder", schlüpft in die Rolle des Adson von Melk, die Christian Slater im Film einnahm. Weitere Besetzungen, wie jene des Remigio da Varagine, den Helmut Qualtinger seinerzeit so großartig umsetzte, sollen in Kürze folgen.
"Diese Serie hat eine lange Entwicklungszeit hinter sich. Beginn dafür war nämlich bereits 2014. Umberto Eco selbst hat noch am Drehbuch und an der Aufteilung des Stoffes mitgewirkt. Dieses Projekt in diesem Format hat also gewissermaßen noch seinen Segen bekommen", erzählt Herbert Kloiber im KURIER-Gespräch. Fertig werden soll die Serie "Der Name der Rose" im ersten Quartal 2019.
Die Adaption des 1980 erschienenen Romans als achtteilige Stunden-Serien "folgt der Nachfrage am heutigen TV-Markt", erläutert Kloiber. "Dieser Stoff ist geradezu ideal mit den 1000 Seiten an Irrungen und Wirrungen, Mordfällen und Wendungen. Man könnte davon sogar noch länger erzählen, ohne dass die Spannung verloren gehen würde." Der gebürtige Wiener verweist auch darauf, dass die TMG bei Literaturverfilmungen fürs Fernsehen eine große Tradition habe – von Jack Londons "Der Seewolf" über Stendhals "Kartause von Parma" bis Melvilles "Moby Dick".
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Davor wurde noch das Portfolio bereinigt und ATV verkauft. "Wenn einem beim Ein- oder Verkauf von Beteiligungen gelingt, was man sich vorgenommen hat, ist das natürlich erfreulich." Er habe das richtige Zeitfenster erwischt. "Möglicherweise würde heute die ProSieben-Gruppe, die auch in turbulenten Fahrwassern unterwegs ist, eine solche Aktion gar nicht mehr setzen wollen." Kloiber betont: "Der Verkauf war kein medienpolitisches Statement. Medienpolitik in Österreich müsste aber immer noch beim ORF ansetzen." Er sei zwar kein Freund von dessen Privatisierung, "aber an der öffentlich-rechtlichen Ausrichtung des ORF zu arbeiten, wäre wünschenswert."
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