Klitclique: Mit "$teuergeld" gegen Gender-Klischees
Frauenfeindlichkeit, Sexismus und Homophobie sind im Rap nicht nur allgegenwärtig, sondern nicht selten auch Erfolgsgaranten. Erst kürzlich sorgte der Echo-Gewinn der Deutschrapper und Farid Bang – die sich eben solcher Inhalte bedienen – zwar für viel Kritik, letztlich aber auch für große Medienaufmerksamkeit.
Auf zum "goldene Matriarchat"
Ein Gegenkonzept zum noch immer stark männerdominierten Genre bietet das Wiener Duo Klitclique; zwei Kunstakademie-Absolventinnen, die unter dem Namen G-Udit und $chwanger laut Selbstbeschreibung "Wiens Antwort auf traurige Boys" sein wollen. Auf ihrem Debütalbum "Schlecht im Bett, gut im Rap" (kostenloser Download auf klitclique.com) persiflieren die beiden auf verhatschten Hip-Hop Beats unter anderem den Kunstmarkt und Geschlechterrollen. In der Tradition der Burschenschaft Hysteria plädieren sie für das "goldene Matriarchat". Zu den Mitgliedern der Burschenschaft, bei der nur Frauen aufgenommen werden, zählt sich auch die Autorin Stefanie Sargnagel.
Mit ihr war die Clique auf Deutschlandtour. In dem Song "Inge Borg €50K" fordern G-Udit und $chwanger für die Literatur von Sargnagel –"endlich mal kein Mann" – den Bachmannpreis.
Obwohl prekäre Lebensumstände Thema der Klitclique sind, ist nicht nur der Album-Download, sondern auch die Release-Party (Samstag, 16. Juni, 20.00 Uhr in der Wiener Nordbahnhalle) kostenlos; wobei die Album-Produktion durch die Kulturförderschiene Shift unterstützt wurde. "Jede, die will, soll kommen und sich mit uns freuen, dass wir es aus eigener Kraft geschafft haben", so die Klitclique. Gegen "$ teuergeld, Oida, freu dich für mich" (Einstiegstrack) haben sie aber auch nichts.
Veranstaltungstipp: Die Album Release-Party findet am Samstag, 16. Juni ab 20.00 Uhr in der Wiener Nordbahnhalle statt; weitere Acts: Ebow, Fauna, Therese Terror, DJ Angel und andere; Eintritt kostenlos
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