Kirchschlager: "Provinz ist in den Köpfen"

Kirchschlager: "Provinz ist in den Köpfen"
Angelika Kirchschlager ist bis 26. Juni auf "Liederreise" durch die "Provinz" für das etwas andere Publikum.

Die österreichische Mezzosopranistin ist auf Reisen. Genauer gesagt auf einer "Liederreise" durch die sogenannte "Provinz", die für Kirchschlager "immer nur im Kopf existiert". Ziel der bis 26. Juni dauernden Tour ist es, "Menschen, die sonst nicht am Konzertleben teilnehmen können, das Lied näherzubringen."

Berührungsängste

Wie aber kam Kirchschlager auf diese Idee? "Ich komme ja aus dem Salzburgischen, und da hat man mich eines Tages gefragt, ob ich nicht einen Benefiz-Liederabend geben würde. Ich habe zugesagt, und es war eine wunderschöne Erfahrung, vor Menschen zu singen, die zum ersten Mal Mahler oder Schubert gehört haben. Nach dem Auftritt kam etwa ein Mann zu mir und meinte: ,Dass mir der Mahler so g’fallt, hätt’ i mir nit denkt." Man muss also nur die Berührungsängste abbauen."

Gesagt, getan. In Pianist Robert Lehrbaumer fand Kirchschlager den passenden Mitstreiter, aber "das Ganze hat inzwischen so eine tolle Eigendynamik entwickelt, es haben sich so viele Türen geöffnet – das ist unglaublich."

So sprang etwa das Label Preiser auf und produzierte vorab eine CD der "Liederreise". Zusätzlich wird im September ein "Liederreisebuch" (Autorin: Ursula Magnes, Styria-Verlag) erscheinen. Auch das Konzerthaus fand Kirchschlagers Engagement so gut, dass am 5. Oktober ein Abschlusskonzert zu diesem Projekt stattfinden wird.

Ebenfalls von der "Liederreise" angetan, ist Hubert von Goisern. "Er bot mir an, mit ihm gemeinsam ein neues Projekt zu entwickeln, das die Brücken vom so genannten Kunstlied hin zum Volkslied schlagen soll. Darauf freue ich mich sehr. Hier ist der Musikverein mit

Mitstreiter

Was sonst noch auf Angelika Kirchschlagers musikalischer Agenda steht? "An der Staatsoper singe ich im Juni 2013 wieder die Clairon im ,Capriccio" von Strauss. Noch dazu mit Renée Fleming als Gräfin. Und im Theater an der Wien singe ich bereits im Februar 2013 ,La voix humaine" von Francis Poulenc. Stefan Vladar wird das Wiener Kammerorchester dirigieren. Auch er ist so einer meiner Mitstreiter, die mir zeigen, das ich auf dem richtigen Weg bin."

Noch eine Aufgabe wartet auf die Künstlerin. Bei den Bregenzer Festspielen kommt 2014 die Uraufführung von Nali Grubers Horváth-Oper ,Geschichten aus dem Wiener Wald". Da bin ich dann die Trafikantin Valerie." – Peter Jarolin

www.liederreise.at

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