Kauwboys, Krähen und ein Pferd

Kaum ist das Filmfest für die Großen, die Viennale, vorbei, gibt es schon das nächste: Morgen, Samstag, eröffnet im Gartenbaukino das 24. Internationale Kinderfilmfestival. Eine Werkschau anspruchsvoller Kinder- und Jugendfilme, die, so die Veranstalter, „das Interesse für fremde Kulturen und Sprachen wecken soll“.

16 Filme aus den Niederlanden, Frankreich, Skandinavien, Russland, Ecuador, China, den USA und Österreich werden in insgesamt 48 Vorstellungen im Gartenbaukino, im Cine Center, Cinemagic und Votiv Kino zu sehen sein. Vorzugsweise in Originalsprache mit deutschen Untertiteln beziehungsweise – für die kleinsten Besucher – auf Deutsch eingesprochen.

Eröffnungsfilm ist die turbulente holländische Komödie „Bennie Stout“, in der ein kleiner Bub sehnsüchtig auf seinen Vater wartet. Weil der nicht kommt, will ihm Bennie mit einem Schiff entgegenfahren. Was er dann aber doch nicht machen muss.
Bereits mehrfach ausgezeichnet wurde die ebenfalls niederländische Produktion „Kauwboy“ über den kleinen Jojo, der im Wald ein verstoßenes Dohlenküken findet und es daheim heimlich aufzieht. Ins Ecuador der 1970er-Jahre entführt der Film „En el nombre de la hija“ („Im Namen der Tochter“), in dem ein Mädchen seine streng katholischen Großeltern mit den Thesen von Marx konfrontiert. Der Kinderfilmklassiker „Der Zauberer von Oz“ ist im Rahmen der Retrospektive zu sehen.

Österreich-Premiere

Ein Höhepunkt des Festivals ist die Uraufführung des österreichischen Films „Das Pferd auf dem Balkon“ von Hüseyin Tabak, der sich nach seinem preisgekrönten Dokumentarfilm „Kick Off“ über eine Obdachlosen-Fußballmannschaft erstmals dem Genre Kinderfilm widmet. Nach Motiven aus dem gleichnamigen Roman von Milo Dor erzählt Tabak von der positiven Veränderung eines autistischen Buben durch ein Pferd.

Bei den Auszeichnungen, die im Rahmen des Festivals vergeben werden, geht es demokratisch zu: Den Preis für den besten Film vergibt die Kinderjury. Alle Kinobesucher entscheiden gemeinsam über den Publikumspreis.