Kammerspiele: Mit einer Leiche an die Riviera

Kammerspiele: Mit einer Leiche an die Riviera
Kritik - "Lucky Stiff - Tot aber unglücklich": Was wie die Parodie eines Musicals klingt, ist ein mit minimalen Mitteln umgesetztes, aufregendes Bühnenerlebnis.

So langsam wird es unheimlich: Was auch immer Werner Sobotka in den Kammerspielen anfasst, es wird zum Erfolg. So (wieder) geschehen bei "Lucky Stiff – Tot, aber glücklich" von Lynn Ahrens (Buch) und Stephen Flaherty (Musik). Und was wie die Parodie eines Musicals klingt, ist ein mit minimalen Mitteln umgesetztes, aufregendes Bühnenerlebnis.

Um eine große Erbschaft anzutreten, muss der arme Schuhverkäufer Harry (Peter Lesiak ist hinreißend) mit der Leiche seines Onkels nach Monte Carlo reisen, um dem Verstorbenen noch einmal die Schönheiten der Riviera zu zeigen. Doch auch andere wollen ans Geld. Die brave Annabel (sympathisch: Lisa Habermann), die Mafia-Braut Rita (fabelhaft: Ann Mandrella), deren Bruder Vinnie (stark: Boris Pfeifer) sowie weitere Originale (z. B.: Roman Frankl) sorgen für allerlei Chaos und strapazieren die Lachmuskeln.

Werner Sobotka hat all das im herrlichen, wandelbaren Postkarten-Bühnenbild (Sam Madwar) und in der tollen Choreografie von Ramesh Nair mit sehr viel Verve umgesetzt; die Kostüme (Elisabeth Gressel) und vor allem die exzellenten Musiker unter der Leitung von Christian Frank tragen das Ihre zum Gelinge bei. Selten war ein Todesfall so lustig.

KURIER-Wertung: **** von *****

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