So ist Thomas Maurers neues Programm: "Es ist ja alles nur mehr pervers“

So ist Thomas Maurers neues Programm: "Es ist ja alles nur mehr pervers“
Maurer gelingt mit seinem Solo „Zeitgenosse aus Leidenschaft“ eine geistreiche Zeitdiagnose zwischen Azteken, Jeff Bezos und salonlinker Bobo-Sozialkritik

Seit die ganz Dummen Fakten mit der eigenen Meinung verwechseln und den Rest der Welt in Geiselhaft halten, hat als letzte Rückzugslinie der Zuckergoscherl-Nihilismus Hochsaison.

In zachen Zeiten, wenn der Schwachsinn epidemisch durchs Land kickelt, werden Sarkasmus und Zynismus zur Würze der Debatte und zur Notwehr gegen die Zumutungen menschlichen Verhaltens. An Sarkasmus und Zynismus kaum zu überbieten ist auch „Zeitgenosse aus Leidenschaft“.

Das nach „Woswasi“ neue Solo von Thomas Maurer hatte Dienstag im Stadtsaal Wien Premiere: eine scharfe und brillante Zeitdiagnose mit gedanklichen Bocksprüngen durch Geschichte und Gegenwart, erfrischend wie ein Doppel-Mokka.

Wobei nicht der Kabarettist zynisch ist, der feststellt: „Es ist ja alles nur mehr pervers“, sondern vieles, was deppert läuft zwischen Erde und Himmel, sich aber trotzdem wenig ändert. Etwa dass man für die Freiheit demonstrieren kann, sich eine infektiöse Lungenerkrankung einzufangen.

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