Fröhlich plappert der Moped

Fröhlich plappert der Moped
Die "Gebrüder Moped" feierten mit ihrem neuen Programm "Männerversteher" Premiere im Kabarett Niedermair.

Eines vorweg: Das Klischee von den ewig plappernden Frauen stimmt nicht. Den wirklichen Blödsinn reden nämlich die Männer – und, der Vollständigkeit halber sei erwähnt, sogar das besser als die Frauen.

Dieses Resümee zogen die Gebrüder Moped am Dienstagabend bei der Premiere ihres neuen Programmes „Männerversteher“. Überraschend kam das nicht. Im Wortstakkato stellten die Gebrüder Moped zuvor eine Theorie nach der anderen in den ausverkauften Raum des Kabarett Niedermair. So sollen sich alle Tiere in drei Arten einteilen lassen. Fisch. Fliegen. Und alles, was auf dem Land ist, ist eben ein Pferd. So einfach wär’s. Würden Fliegen nicht auch einmal auf dem Boden landen und so mal schnell zu temporären Pferden mutieren. Und was passiert, wenn ein Fisch in der Bratpfanne landet, wollen wir erst gar nicht erläutern. Nur so viel vielleicht: Letzten Endes werden eh alle Pferd. Also eh Wurscht. Oder Lasagne.

Männer und Verstehen - ein Widerspruch?

Das ergibt zwar keinen Sinn, aber falsch ist das deshalb noch lange nicht. Solange man argumentieren kann, wird es wohl einen Sinn ergeben. Beim „Männerverstehen“ muss man die Männer eben auch verstehen wollen. Aber Männer und Verstehen ist eben auch ein Oxymoron – zwei Begriffe, die einander ausschließen. „So wie Frühling 2013“.

Bevor sich Martin Moped (eigentlich Strecha-Derkics) und Franz Moped (eigentlich Joseph Stanzl) im zweiten Teil ihres Programms in unterhaltsame Absurditäten wie diese ergehen, versuchen sie die Männer anhand zweier Figuren zu verstehen. Der eine Innenpolitik-Journalist – von der Frau verlassen, vom Job gekündigt und vom Burn-Out in der Redaktion niedergestreckt. Der andere der Portier aus dem Verlagshaus, in dem sie beide arbeiten – ewig schnatternd, zu allem eine Meinung habend, von wenig eine Ahnung.

Grantler und Alleswisser

Auf berühmt-berüchtigte Macho-Klischees von Mann (und Frau) verzichten die beiden dabei. Lieber nimmt der Portier (Franz Josef Stanzl) seinen Kollegen aus dem Verlagshaus zur Erholung mit an den See – wo sie einen recht erbärmlichen Anblick abgeben. Inklusive Badeschlapfen - dem „Feinripp der Füße“. Das Beiwort "Prachtexemplar" würde bei den Gebrüdern Moped in ihren Jogginghosen, dem Schlabber-Kapuzenpullover und orangem T-Shirt ohnehin niemandem in den Sinn kommen.

Die Pointen gehen zwar nicht immer auf. Aber wenn die beiden aufeinandertreffen, funktioniert das eigentlich immer. Stanzl brilliert als ewig schnatternder Alleswisser, der doch von nichts eine Ahnung hat. Martin Moped sorgt als abgeklärter Grantler dafür, dass es sein Gebruder nicht übertreibt. Dazu gibt es vereinzelte Seitenhiebe auf Politik und Gesellschaft - zumindest ein bisschen. Sehr gelungen ist etwa, wie die Mopeds den Urnengang am Wahltag in der Manier zweier Sportkommentatoren begleiten. Dass der als arm eingeschätzte Portier, der in Wirklichkeit reich geerbt hat, dann auch das Verlagshaus kauft und den Job seines Kollegen rettet, ist den beiden aber dann doch zuviel des Guten.

KURIER-Wertung: **** von ******

Weitere Termine

Kabarett Niedermair: 16./23./30.4.2013, Beginn 19.30 Uhr
gebruedermoped.com

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