Jimi Hendrix: Von der Tragik, ein Genie zu sein

Jimi Hendrix: Von der Tragik, ein Genie zu sein
Am 18. September 1970, also genau vor 50 Jahren, stirbt der Gitarrist mit 27 und wird eine Legende für die Ewigkeit. Der Starkult hat ihn verfolgt und bleibt an ihm haften. Seiner Zeit war Hendrix oft voraus. So wie damals in Wien ...

Wien dämmert unter grauem Schleier vor sich hin. Die überwiegende Mehrheit einer im Gestern festgenagelten Menschheit erfährt nur aus Zeitungen, welch fremdartige, laut scheppernde Taktlosigkeit es am Abend zuvor im Konzerthaus zu ertragen galt.

Was bis heute eher in der Vergessenheit schlummert: Der Teufel war am Abend des 22. Jänner 1969 los. Jimi Hendrix war da. Für zwei Konzerte hintereinander. Die einzigen, die er in Österreich jemals geben sollte.

Der KURIER versteckt das Ereignis zweispaltig auf einer als Bleiwüste angelegten Seite und erklärt diese Ignoranz mit dem Titel „Entbehrliche Bekanntschaft“. Die Presse erlebte ein „sehr lautes und fades“ Konzert, nimmt es mit der Ahnenforschung nicht so genau und befindet, „der Sohn eines Indianers und einer Negerin“ habe außer „Lärm und pittoresker Optik“ nichts zu bieten gehabt. Und weil es damals für ein menschliches Farbenspiel ohnehin keine Rechtfertigung braucht, stellt die AZ fest, Hendrix sei der „vermutlich hässlichste Vertreter“ der populären Musik. Schlichte Überforderung, gutbürgerliche Verbohrtheit oder doch unverbesserliche Operettenhaftigkeit? Ein halbes Jahrhundert später erzeugt die Lektüre aus der Vergangenheit ein müdes Lächeln. Jimi Hendrix ist unverzichtbarer Teil der Kulturgeschichte.

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