Jelineks "Winterreise" ist "Stück des Jahres"

Das Stück "Winterreise" der österreichischen Schriftstellerin Elfriede Jelineks wurde zum "deutschsprachigen Stück des Jahres" gekürt.

Elfriede Jelineks "Winterreise" wurde bei der Kritikerumfrage der Zeitschrift Theater heute zum "deutschsprachigen Stück des Jahres" gekürt. Das Werk teilt sich die Ehrung mit "Verrücktes Blut" von Nurkan Erpulat und Jens Hillje vom Berliner Ballhaus Naunynstraße. Zum "Theater des Jahres" wurde zum zweiten Mal in Folge das Schauspiel Köln ernannt, das unter der Intendanz von Karin Beier außerdem in drei weiteren Kategorien abräumte, wie Theater heute der Nachrichtenagentur dpa in Berlin mitteilte.

So ist beste Inszenierung des Jahres Beiers dreiteiliger Jelinek-Abend "Das Werk/Im Bus/Ein Sturz", beste Dramaturgin wurde Rita Thiele, die an der Inszenierung von Elfriede Jelineks Stück mitarbeitete. Lina Beckmann wurde für ihre Auftritte in der Kölner Jelinek-Trilogie und als Warja in Tschechows "Kirschgarten" (Regie Karin Henkel) als beste Schauspielerin geehrt, bester Schauspielerist Jens Harzer vom Thalia Theater Hamburg. Dort spielte er unter der Regie von Jette Steckel den Marquis Posa in Schillers "Don Carlos".

Nurkan Erpulat ist "Nachwuchsregisseur des Jahres"

Nurkan Erpulat ("Verrücktes Blut") wurde von den 44 für die Hitliste befragten Theaterkritikern zum "Nachwuchsregisseur des Jahres" gekürt. Für die Titelrolle in Herbert Fritschs Inszenierung von Ibsens "Nora" (Theater Oberhausen) erhielt Manja Kuhl den Titel als beste Nachwuchsschauspielerin. Zum "Nachwuchsschauspieler des Jahres" wurde Kristof van Boven für seinen Auftritt in Johan Simons' " Winterreise"- Inszenierung an den Münchner Kammerspielen gewählt.

"Kostümbildnerin des Jahres" ist Victoria Behr, deren exzentrische Kreationen ein Blickfang in Fritschs "Nora" waren. Das "Bühnenbild des Jahres" schuf Stéphane Laimé für Stefan Puchers Inszenierung von Arthur Millers "Tod eines Handlungsreisenden" am Schauspielhaus Zürich. Das "ausländische Stück des Jahres" ist "Wastwater" des Briten Simon Stephens, das heuer auch im Rahmen der Wiener Festwochen gezeigt wurde. "Nachwuchsautor des Jahres" wurde Wolfram Lotz mit "Einige Nachrichten an das All".

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