„Jedermann“ im Jubiläumsjahr – Regen drängte ins Festspielhaus
Der 22. August 1920 gilt als die Geburtsstunde der Salzburger Festspiele. Denn an jenem Tag fand auf dem Domplatz die erste Vorstellung des „Jedermanns“ statt – in der Regie von Max Reinhardt. Das 100-Jahr-Jubiläum kann man coronabedingt zwar nicht so groß feiern, wie vorgesehen. Aber immerhin: Den „Jedermann“ – mit Tobias Moretti zum letzten Mal in der Titelrolle – gibt es auch heuer. Die Premiere der kurzweiligen, von Regisseur Michael Sturminger sanft nachgeschärften Inszenierung fand Samstagnacht im Festspielhaus statt.
Erst 20 Minuten vor 21 Uhr darf das Publikum die Tribüne am Domplatz betreten. Jeder zweite Sitz ist mit schwarzen Bändern gesperrt. Intendant Markus Hinterhäuser befürchtet Regen. Und ja: Starker Wind kommt auf. Der Bühnenvorhang flattert wild, die Notenblätter der Musiker fliegen herum. Zehn Minuten vor 21 Uhr gibt Schauspielchefin Bettina Hering die Verlegung ins Große Festspielhaus bekannt. Daher verzögert sich der Beginn, eine Nachtkritik ist nicht möglich. Wenige Minuten nach neun beginnt es tatsächlich zu regnen. Alle wollen ins Festspielhaus. Ein Gedränge. Babyelefanten hätten keinen Platz...
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