Oscar-Gewinnerin Jane Campion: „Wie Frauen die Welt sehen, ist wichtig“

Oscar-Gewinnerin Jane Campion: „Wie Frauen die Welt sehen, ist wichtig“
Starregisseurin Jane Campion drehte mit „Power of the Dog“ einen der meistprämierten Filme der Saison. Sie ist eine der erfolgreichsten Frauen im Filmgeschäft

Mit ihrem Kommentar bei den Critics Choice Awards am 13. März setzte sie sich ordentlich in die Nesseln, als sie die Tennischampions Venus und Serena Williams lobte und dann hinzufügte: „… aber Ihr müsst nicht gegen Männer antreten,“ – was natürlich falsch ist, denn die beiden spielten öfter gemischte Doppel. Campion entschuldigte sie sich sofort. Unbenommen ist, dass die neuseeländische Regisseurin, 67, die erste Frau ist, die den Hauptpreis in Cannes gewann, die Palme d’Or für „Das Piano“ im Jahr 1993. Nun wurde Campion für "Power of the Dog" als beste Regisseurin bei den Oscars ausgezeichnet.

KURIER: Die meisten Ihrer Filme haben weibliche Protagonisten. Was zog Sie an diesem Film besonders an?

Jane Campion: Ich bin eine kreative Person. Ich kalkuliere nicht, ob eine Geschichte ein bestimmtes Geschlecht bevorzugt. Ich habe den Roman gelesen und gedacht, was für ein großartiges Stück Literatur. Seine Wirkung auf mich war stark, denn ich konnte dem Autor Thomas Savage die Welt, die er beschreibt, auch abnehmen. Ich glaubte ihm, dass er sie selbst erlebt hat. Dadurch konnte ich tiefer eintauchen. Vor allem der letzte Teil des Buches war ungeheuer spannend, und ich las bis zum Ende, was ich heutzutage eher weniger mache, weil mich die meisten Romane nicht so fesseln. Ich konnte danach die Geschichte nicht aus dem Kopf kriegen, sie grub sich in meine Psyche ein. Daher kaufte ich die Filmoption.

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