"Irrational Man": Mord gegen Impotenz

Studentin (Emma Stone) verliebt sich in  Professor (Phoenix)
Joaquin Phoenix als versoffener Collageprofessor, der den perfekten Mord plant.

Zumindest eines kann man guten Gewissens festhalten: Woody Allens neue, schwarzhumorige Thriller-Komödie ist besser als sein letzter Film. Nachdem "Magic in in the Moonlight" einen Tiefpunkt dargestellt hatte, nimmt "Irrational Man" wieder an Fahrt auf – vorausgesetzt, man ist bereit zu glauben, dass Joaquin Phoenix ein Philosophie-Professor ist, der ein Buch über Heidegger schreibt.

Inhaltlich knüpft der Film an Allens gefeiertes "Match Point" an, ohne allerdings dessen intensive Qualität zu erreichen. In der ersten Hälfte muss man viel pseudo-kluges Philosophie-Blabla über sich ergehen lassen, im zweiten Teil wird es zügiger.

Die alte Hitchcock-Frage, wie denn der perfekte Mord aussehen könnte, beschäftigt einen Philosophieprofessor mit Alkoholproblem. Phoenix schiebt seinen Bierbauch überzeugend depressiv über das Uni-Gelände und lässt sich weder von einer Studentin (Emma Stone) noch von einer sexhungrigen Kollegin (Parker Posey) aus der üblen Laune reißen. Erst die Überlegung, einen perfekten Mord auszuführen, pumpt ihm Energie in die Lenden.

Ab dann läuft alles wie am Schnürchen: Wie eine Spieluhr, deren Melodie man schon oft gehört hat, spulen sich die Ereignisse ab – reibungslos und zynisch.

INFO: Irrational Man. USA 2015. 95 Min. Von Woody Allen. Mit Joaquin Phoenix, Emma Stone, Parker Posey.

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