Ironie ist Feigheit, und der Blues ist ein Wiener

Ernst Molden: Songschreiber, Kolumnist, Literat, Erdberger.
Rein subjektiv: Guido Tartarotti über "Wien Mitte", das neue Buch von Ernst Molden.

Eine Warnung vorweg: Dieser Text wird subjektiv ohne Ende. (Objektive Kritiken gibt es ohnehin nicht, diese hier aber macht sich nicht einmal die Mühe, Hemmungen zu heucheln.)

Also: Ernst Molden ist mein Freund, und er ist wunderbar. Und auch sein neues Buch "Wien Mitte" reiht sich ein ins Wunderbarsein. "Wien Mitte" ist eine Sammlung seiner gleichnamigen Kolumnen, die seit Jahren jeden Samstag die KURIER-freizeit beschließen.

Ironie ist Feigheit, und der Blues ist ein Wiener
Ernst Molden und ich hatten einmal eine scharfe Meinungsverschiedenheit: Ich finde, Ironie ist ein Notwehrakt, die einzige Möglichkeit, in Würde zu überleben. Er findet, Ironie ist ein anderes Wort für Feigheit. (Recht haben wir natürlich beide.) Seine Texte sind daher gnadenlos unironisch, also immer verletzlich und angreifbar, trotzdem aber auch stets komisch. Er kriegt das hin, weil er ein wahrer Literat ist.

Er ist, auch wenn ihm das die wachsame Musikergeschmackspolizei nicht zugestehen will, zudem ein brillanter Musiker. Wer es nicht glaubt, höre sein neues Album "Ho Rugg" – ein grandiose Hommage an den Blues, der als Wiener enttarnt wird.

Keine Wertung für KURIER-Autoren

INFO: Ernst Molden: „Wien Mitte“ Ein Wochenbuch. Deuticke Verlag. 320 Seiten. 20,50 Euro.

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