Dieter Nuhr: "Das Betriebssystem der Menschheit ist der Konflikt"

Dieter Nuhr: "Das Betriebssystem der Menschheit ist der Konflikt"
Mit Witzen über Ökos und Linke facht Dieter Nuhr oft Empörung an - seine Kunst aber soll meditativ sein. In Wien startete die Tour seiner Bilder.

Dieter Nuhr gilt als Provokateur - dabei ist er, wie er sagt, "eigentlich ein sehr stiller Mensch". Im Bank Austria Kunstforum zeigt er bis 4. August unter dem Titel "Woanders ist Überall" großformatige Bilder, für die er bearbeitete Fotos auf Leinwand druckt und malerisch verfremdet. Die Brost-Stiftung aus Nuhrs Heimat unterstützt die bei freiem Eintritt zugängliche Schau, die noch nach Florenz, Rom und andere Orte außerhalb Europas gehen soll. Die Kunst begleitet Nuhr seit langer Zeit - politischen Einfluss traut er ihr aber keinen zu.

KURIER: Sie haben Kunst studiert, wollten eigentlich Künstler werden. Was hat den Weg so beeinflusst, dass es anders gekommen ist?

Dieter Nuhr: Eigentlich ökonomische Unfähigkeit. Ich habe meine Kunst sehr gern gemacht, aber wusste nicht, wie ich das zu einem Beruf machen könnte. Der Bühnenteil meines Berufs ist durch Zufall aus einem Hobby entstanden, ich habe immer weiter Kunst gemacht, eigentlich für mich selbst. Bis dann einmal ein Galerist, bei dem ich selbst etwas gekauft hatte, bei mir im Zimmer stand und fragte, von wem die Sachen sind, die da hängen. Das waren meine, er hat sie ausgestellt – und das war dann so eine Art Schneeball. Ich mache jetzt relativ viele Ausstellungen, 6-8 im Jahr, in aller Welt.

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