Inferno von London: Benefiz-Song kletterte an Chart-Spitze

Inferno von London: Benefiz-Song kletterte an Chart-Spitze
Single verkaufte sich am Erscheinungstag 120.000-mal.

Ein Benefiz-Song für die Opfer des Londoner Hochhausbrandes ist an die Spitze der britischen Charts geklettert. Bis Freitag verkaufte sich die von dutzenden Stars wie Robbie Williams und Paloma Faith eingespielte Coverversion des Simon & Garfunkel-Hits "Bridge Over Troubled Waters" mehr als 170.000 Mal.

Das Lied war eine Woche nach dem Brand des Grenfell Tower auf den Markt gebracht worden, bei dem mindestens 79 Menschen ums Leben kamen. Laut der britischen Official Charts Company verkaufte sich der Song allein am ersten Tag 120.000-mal - das ist der höchste Verkauf am Erscheinungstag für eine Single in diesem Jahrzehnt.

Die Erlöse aus dem Verkauf gehen an eine Stiftung, mit der die Überlebenden der Brandkatastrophe und Angehörige der Todesopfer unterstützt werden sollen.

Nach der Brandkatastrophe im Londoner Grenfell-Tower werden fünf Hochhäuser mit insgesamt 800 Wohnungen in der britischen Hauptstadt evakuiert. Wegen Feuergefahr würden die Hochhäuser "umgehend geräumt", teilte die Stadtverwaltung im Bezirk Camden am Freitagabend mit. Es bestünden Sicherheitsbedenken hinsichtlich der Fassadenverkleidung, hieß es.

"Grenfell ändert alles, und ich glaube nicht, dass wir ein Risiko eingehen sollten", erklärte Behördenvertreterin Georgia Gould. Die Wohnungen würden "sofort" geräumt, es könne "nicht garantiert werden, dass die Menschen sicher sind".

Bei dem verheerenden Brand im Grenfell-Tower waren in der vergangenen Woche mindestens 79 Menschen ums Leben gekommen. Das Feuer in dem 24-stöckigen Sozialbau hatte sich rasend schnell über die Fassade ausgebreitet. Das Material der Außenverkleidung steht daher im Zentrum der Aufarbeitung der Katastrophe. Als Konsequenz aus dem Unglück hatten die Behörden eine Untersuchung von ähnlich gebauten Hochhäusern in ganz England veranlasst.

Der Grund für die nun angeordneten Evakuierungen seien "dringende Arbeiten zur Brandsicherheit", teilten die Behörden am späten Freitagabend mit. Die Entscheidung sei nach einer Inspektion der Londoner Feuerwehr getroffen worden. Die Feuerwehrleute sagten demnach, sie könnten die Sicherheit der Bewohner nicht garantieren.

Die Bewohner mussten ihre Apartments noch am Freitagabend verlassen und sollten unter anderem in Hotels untergebracht werden. Die Arbeiten an den nun geräumten Gebäuden im nördlichen Stadtbezirk Camden sollen drei bis vier Wochen dauern, wie Georgia Gould vom Bezirksrat sagte. Londons Bürgermeister Sadiq Khan schrieb auf Facebook von einer "Vorsichtsmaßnahme" und bezeichnete die Räumung als den besten Weg, um die Bewohner zu schützen. Eine "Reihe bestimmter Umstände" mache das in diesem Fall notwendig.

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