In Haag herrscht Sexstreik: Wie die Frauen den Krieg beenden

In Haag herrscht Sexstreik: Wie die Frauen den Krieg beenden
Theatersommer: "Ella, Ella!" sehr frei nach Aristophanes.

Die Männer wollen Krieg führen, seit 30 Jahren geht das schon so. Athener und Spartaner hauen einander die Köpfe ein. Den Frauen bleibt nur der Haushalt und das Trauern. Bis es Lysistrata reicht: Sie organisiert in Athen und Sparta einen Sexstreik und besetzt außerdem die Akropolis. Die Forderung ist klar: Endlich Frieden, sonst kehren die Frauen nicht zurück.

Der Theatersommer Haag hat aus der Komödie von Aristophanes ein Stück Sommertheater gemacht (Text: Ruth Brauer-Kvam, Christian Dolezal, Katja Dymnicki). Da geht es ziemlich derb zu: Manche Witze über Sex und Homosexualität sind hart an der Grenze.

In Haag herrscht Sexstreik: Wie die Frauen den Krieg beenden

Das Ensemble hat merkbar Spaß an der Geschichte

Ingrid Oberkanins begleitet das Geschehen am Schlagwerk und wird immer wieder in die Handlung eingebaut. Das Ensemble spielt sehr gut und hat merkbar Spaß an der Geschichte. Besonders Lisa-Lena Tritscher, die die Spartanerin Lampito mit steirischem Dialekt ausstattet, sammelt Lacher ab. Ines Honsel ist eine mütterlich-starke Lysistrata, Kimberly Rydell eine gestresste Hausfrau Kalonike, und Lena Kalisch gibt die von der eigenen Schönheit gelangweilte Myrrhine.

Die Männer – Intendant Christian Dolezal, Florian Carove, Philip Leonhard Kelz und Clemens Berndorff – stehen ihnen nicht nach.

Ruth Brauer-Kvam hat mit viel Schwung und Sinn für Slapstick inszeniert.

Am Ende gibt es endlich Frieden, das Publikum jubelt und singt „All You Need Is Love“.  Ein schöner, ein wenig grober Sommerspaß.

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