In der U3 mit Wozzeck: Eine „Alltagsgeschichte“ in der Wiener Staatsoper

++ HANDOUT ++ PREMIERE "WOZZECK" VON ALBAN BERG
Viel Applaus für die Neuproduktion der Alban-Berg-Oper mit Dirigent Philippe Jordan. Von Regisseur Simon Stone sieht man Bilder mit wenig Erkenntnisgewinn.

Nach 35 Jahren (Dirigent: Claudio Abbado; Regie: Adolf Dresen) gibt es an der Wiener Staatsoper wieder einen neuen „Wozzeck“ – und das ist musikalisch eine pure Freude.

Musikdirektor Philippe Jordan – Alban Bergs Meisterwerk ist natürlich wieder Chefsache – gestaltet den Abend mit dem exzellenten Staatsopernorchester kraftvoll, aber nie kraftmeierisch, intensiv, aber stets auch analytisch, äußerst emotional und dabei klar strukturiert. Die kompositorischen Feinheiten, die historischen Bezüge, der Expressionismus, der formale Reichtum werden hier hörbar, aber nicht zum Selbstzweck. Und wie schön Atonalität sein kann, wissen Berg-Freunde ohnehin. Wucht trifft Wahn, Farbenpracht trifft Monochromie, zum Klang wird hier der Raum.

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