"Im weißen Rössl" an der Volksoper, da kann man gut angriffslustig sein

Premiere an der Volksoper mit Jakob Semotan als Leopold.
Ungeteilte Zustimmung für Regisseur Jan Philipp Gloger, ein komödienfleißiges Ensemble und viel, viel Augenzwinkern.

„Hotel weißes Rössl“ allein reicht nicht mehr, um die Massentouristen von heute anzulocken: Der Zahlkellner Leopold hämmert über den legendären Namen des Hotels am Wolfgangsee ein „Romantic“-Zusatzschild, schief, das gehört heute so. Schließlich will auch das Paprikahendl von gestern an die auf der Seerundfahrt kurz vorbeischauende Massenkundschaft gebracht werden, bevor's zu stinken anfängt.

Und selbst den „Kaiser“ gibt es auch im Salzkammergut nur mehr unter Anführungszeichen: Regisseur Jan Philipp Gloger hat in der Volksoper Ralph Benatzkys hierzulande durchverklärte Operette als flottes, großteils ganz geradeaus operettig-witziges und auch liebevoll stichelndes Spiel über Erwartungshaltungen, Fassaden und den Irrsinn des Tourismus' auf die Bühne gebracht. Und dafür beim Premierenpublikum ungeteilte Zustimmung erhalten.

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