„Il Trovatore“: Seltsame Gelassenheit mit zu viel Fortissimo

Vittorio Grigolo und Maria Agresta
Wiederaufnahme der Inszenierung von "Il Trovatore" in der Staatsoper mit vielen Hausrollendebüts.

Susanne Zobl

Auf den Tenor Vittorio Grigolo ist Verlass, vor allem, was sein passioniertes Auftreten betrifft. Zum ersten Mal ist er an der Wiener Staatsoper als Manrico in Giuseppe Verdis „Il Trovatore“ zu erleben. Mit Verve wirft er sich in die Partie des Liebhabers und Sohns, der seine vermeintliche Mutter retten will, und trumpft mit Intensität auf. Das „Di quella pira“, auf das alle warten, trägt er mit Schmelz und Kraft vor, er stemmt die Höhen und wird dafür bejubelt.

Er ist nicht der einzige Hausrollendebütant bei der Wiederaufnahme von Daniele Abbados Inszenierung. Der verlegt das Geschehen aus dem 15. Jahrhundert in die 1930er-Jahre, in die Zeit des spanischen Bürgerkriegs. Agiert wird auf einem Einheitsbühnenbild (Graziano Gregori), das die Fassade eines Hofs oder einer Kaserne darstellt.

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