Juliette Binoche: „Ich brauche meine Freiheit“

Juliette Binoche: „Ich brauche meine Freiheit“
Die französische Schauspielerin ist gerade in „Die perfekte Ehefrau“ zu sehen. Sie selbst ist unter starken Frauen groß geworden

Immer adrett gekleidet und sorgsam geschminkt, in eleganten Kleidern und Kostümen, gekrönt von einer dezenten Perlenkette, so tritt Juliette Binoche in ihrem neuen Film „Die perfekte Ehefrau“ in Erscheinung. Die 57-jährige Pariserin, eine verlässliche Konstante im französischen – und auch internationalen – Kinogeschehen der letzten Jahrzehnte, beweist in Martin Provosts leichtfüßiger Komödie wieder einmal ihre verblüffende Wandelbarkeit.

Sie schlüpft in die Rolle der Paulette Van der Beck, Leiterin einer Haushaltsschule für höhere Töchter, die die heranwachsenden Mädchen zu braven, den guten Ton und ihr makelloses Aussehen pflegenden Ehefrauen ausbildet. „Ja, diese Schulen hat es in den sechziger Jahren überall in Frankreich gegeben“, erinnert sich Binoche, „auch meine Großmutter hat eine besucht. Gar nicht so sehr, um kochen oder die richtige Haushaltsführung zu lernen, sondern eher, um einen gehobeneren, sophistizierten Lebensstil kennenzulernen. Den kannte sie nicht, weil sie nicht aus einer noblen Familie kam. Damals gab es noch das Postulat der Unterordnung der Ehefrau unter ihren Mann: Sie sollte hübsch sein, gut kochen, sich um Kind und Haushalt kümmern und ansonsten still sein.“

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