Chance
Bis dahin fliegen in Westeros die Drachen erst einmal tief – gelenkt werden sie von Menschen mit langen, silbernen Haaren. Einer davon trägt seit seiner Kindheit eine Augenklappe, weil ihm ein Auge fehlt. Ausgestochen wurde es ihm in Staffel eins – so viel Spoiler darf sein. Er hört auf den Namen Aemond, kommt aus dem Hause Targaryen und entwickelt sich nach und nach zur zentralen Figur in Westeros. Gespielt wird er vom britischen Schauspieler Ewan Mitchell.
Der 27-Jährige mit dem markanten Gesicht war bislang eher in Nebenrollen zu sehen, z. B. im Überraschungshit „Saltburn“ (Netflix). Mit seiner Rolle in „House Of The Dragon“ macht er den nächsten Schritt auf der Karriereleiter. Seine von ihm tiefgründig angelegte Figur will im Kampf um den Platz am Eisernen Thron, auf dem aktuell sein Bruder Aegon sitzt, nicht tatenlos zusehen. „Aemond ist sicherlich eine der gefährlichsten Personen in ganz Westeros. Er besitzt mit dem Drachen Vhagar eine enorme Macht. Aemond sieht das als Chance, seinen Namen in die Geschichtsbücher zu schreiben“, sagt Mitchell dem KURIER. Bei dem von ihm verkörperten Aemond weiß man selten, welchen Plan er verfolgt. Genau das sei an George R. R. Martins Büchern auch so faszinierend, sagt Mitchell. Die Charaktere sind weder schwarz noch weiß. Sondern grau. Es gibt Eigenschaften, die man an den Figuren liebt. Und welche, die man verabscheut.“
Und Aemond ist einer dieser facettenreichen Charaktere. Entwickelt wurde er von Mitchell in Zusammenarbeit mit Ryan Condal. Der Schauspieler holte sich dafür Inspiration aus der Filmwelt, sah sich etwa das Schauspiel von Kirk Douglas in „Die Wikinger“ genauer an und bediente sich bei David 8 in Ridles Scotts „Prometheus“, der von Michael Fassbender verkörpert wird. Aber auch in der griechischen Mythologie und im Horror-Genre gab es einiges, was ihn inspirierte: Dazu zählen Michael Myers oder der Creeper in „Jeepers Creepers“.
„Die Zusammenarbeit mit Condal habe ich geliebt. Die Welt von Westeros ist in seinem Gehirn eingebrannt. Es gibt nichts, was er nicht weiß. Als Schauspieler habe ich den nötigen Raum bekommen, um zu experimentieren und Ideen auszuprobieren. So etwas ist befreiend.“ Mal sehen, wie die zweite Halbzeit für Aemond ausgehen wird. Denn wer in Westeros Macht hat, lebt gefährlich.
Zur Serie "House of the Dragon" (abrufbar auf Sky): Eine epische Story nach den Bestsellern von George R.R. Martin, eine spektakuläre Inszenierung, finstere Intrigen, blutige Schlachten - und Drachen: Mit diesem Rezept entwickelte sich "Game of Thrones - Das Lied von Eis und Feuer" zu einem Medienphänomen. Kritik und Publikum auf der ganzen Welt feierte die acht Staffeln der Fantasyserie, die mit insgesamt 59 Emmys ausgezeichnet wurde. Dabei hat George R.R. Martin rund um seineBuchreihe inzwischen ein ganzes Universum voller weiterer Geschichten geschaffen. "House of the Dragon" ist die erste von ihnen, die "Game of Thrones"-Sender HBO in eine Serie verwandelt. Sie basiert auf Martins Buchvorlage "Feuer und Blut", der Vorgeschichte von "Game of Thrones".
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